PHILIPPINEN REISEN BLOG - Arbeiter in den Philippinen Foto: Sir Dieter Sokoll KR

Arbeiter in den Philippinen

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Einfache Arbeiter haben es in den Philippinen schwerer als in den Industrieländern. Es wird sehr viel mit Muskelkraft, ohne weitere Arbeitshilfen, gemacht. Solche Arbeiten werden sehr schlecht bezahlt, oft unter den Mindestarbeitslöhnen, sind aber für viele nicht ausgebildete Kräfte die einzige Möglichkeit zum Familienlebensunterhalt beizutragen, wenn das Kapital fehlt für die kleinste, eigenständige Arbeit.

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In einem Lagerhaus ist ein Schiffscontainer vom Hafen angeliefert worden, beladen mit Sojamehl, lose. Nach dem Öffnen der Türen, wird das lose Schüttgut nur noch durch eine Platte und drei Bretter im Container gehalten.

Die Arbeitermannschaft macht sich bereit. Eine grosse Autoplane wird ausgebreitet. Die Bretter und die Platte werden weggeschlagen und etwas von dem Sojamehr rutscht heraus.

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Die Mannschaft kommt mit eigens angefertigten Säcken angelaufen und mit einigen grossen Schaufeln, die aus grossen Plastikbehältern geschnitten wurden. Denn auch das Arbeitsgerät darf keine Kosten verursachen oder wenn, dann nur die geringst möglichen.

Die Säcke werden per Hand mit diesen Schaufeln gefüllt und in das Lagerhaus getragen. Die Arbeiter tragen die etwa 50kg schweren Säcke auf dem Kopf. Dort müssen sie einzeln abgewogen werden. Danach werden sie von Hand gestapelt.

Hier kommen auch grosse Lieferungen von Maiskörnern an. Diese sind ebenfalls in Säcke gefüllt und werden jeder einzeln von den Arbeitern vom Lastkraftwagen oder aus dem Container geholt und im Lagerhaus bis zu drei Stockwerke hoch aufgetürmt. All dies ohne Hilfsmittel, die Arbeiter lernen von einem der es schon kann oder einem Vorarbeiter, die Säcke so zu packen, dass man auf ihnen so hoch gelangen kann. Dieser Mais wird hier eingelagert nach der Erntezeit für eine eigene Futtermühle, wenn keine Maisernte mehr ist. Dann geht das gleiche Spiel, nur andersherum wieder los. Dann müssen Lastkraftwagen zur Futtermühle beladen werden.

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Etwas weiter auf dem selben Gelände und in der selben Einfahrt, befindet sich eine weitere Einfahrt, zu dem selben Betrieb gehörenden Hähnchenschlachthauses. Die Anlage ist gerade mal ein Jahr alt, die modernste Anlage dieser Art in der Stadt und stammt aus Deutschland. Der chinesische Besitzer möchte nicht, dass ich innerhalb des Hähnchenschlachthofes fotografiere wegen der Konkurrenz und ich halte mich daran.

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Diese einfache, oft unausgebildete Arbeiterschaft, die meist aus den ärmsten Familien oder aus dem Hinterland kommen, mit oft gar keiner oder geringer Schulausbildung, sind keine einfach zu lenkende Arbeiterschaft. Sie haben ihren eigenen Willen und eine eigene Einstellung gegenüber den Dingen die eine Firma von ihnen verlangt. Deswegen brauchen diese Arbeiter Vorarbeiter, die sie kontrollieren und selbst diese brauchen Aufpasser.

Auch hier kommen meist solche Arbeiter von Zeitfirmen und erhalten auch nur Zeitverträge.

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Wer solche Schilder wie die diese am Eingangstor anbringen muss oder wie das zweite Schild, in der Kantine, der kann sich auf seine Arbeiterschaft nicht verlassen. Die so gern gelobte philippinische Arbeiterschaft ist nicht immer das, was die Regierung ausländische Investoren gerne glauben machen würde. Wer damit umgehen kann, das sind die Chinesen, die darin jahrelange Erfahrung haben. So manch westernmässiger Personalchef stösst schnell an seine Grenzen, bei der Mentalität dieser Arbeiter und ist vielleicht reif für einen Besuch auf der Couch.

 

Wir befinden uns jetzt in einem der Vororte der Stadt, in einem Industriepark. Hier stehen unter anderem grosse Werkshallen, die von Firmen angemietet werden können.

In dieser Halle werden Damenbinden und Windeln von einem Grossproduzenten in kleinere Verkaufspackungen mit dem eigenen Label umgepackt.

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Die Ware kommt vom Grossproduzenten in Schiffscontainern an. Die Kartons stehen nicht auf Paletten in den Containern. Sie müssen von den Arbeitern aus dem Container getragen werden und ab hier gibt es tatsächlich Paletten. Einzeln werden die Kartons hoch gestapelt und mit etwas klapperigen Hubwagen an die überdachte Aussenwand der Halle gefahren. Ich habe nicht nur eine Palette umfallen sehen.

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Im inneren der Werkshalle hängen einige Leuchtstofflampen, die die Halle allerdings nicht ausleuchten können. Tief in der Halle sind die Frauen damit beschäftigt, die lose in den verpackten Windeln und Damenbinden abzuzählen und in eigens dafür gemachte Plastiktüten abzupacken. Diese werden dann in den Karton zurück gepackt.

Die werden dann zu den Männern auf dem folgenden Foto links und rechts gebracht. Diese Arbeiter nehmen dann die Plastiktüten in einer bestimmten Reihenfolge wieder heraus und verschliessen die Plastikbeutel mit einfachen elektrischen Impuls-Einschweissgeräten, verpacken diese wieder im Karton und der Karton erhält einen Aufkleber und fertig ist die eigene Marke.

Die Arbeiter arbeiten hier in Gruppen und werden im Akkord als Gruppe bezahlt. Somit wird sichergestellt, dass die Arbeiter sich selber überwachen und schnell arbeiten.

Als ich zu Ohren bekam, dass die Arbeiter diese Einschweissgeräte von der Firma kaufen müssen, die sie beschäftigt, war ich zuerst empört. Es werden den Arbeitern Abzüge von ihrem Lohn gemacht, bis sie ‘ihr’ Einschweissgerät bezahlt haben. Erst im Nachhinein habe ich das Prinzip verstanden. Die Mentalität und Einstellung dieser Menschen lässt sie keine Verantwortung für zum Beispiel bereitgestelltes Arbeitsgerät zu, also würden sie die Geräte, wenn sie nicht ihnen gehören, nicht pflegen und mit ihnen behutsam umgehen.

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In dieser Hütte befindet sich die Kantine dieses Betriebes. Links an der Katinenwand befinden sich unter freiem Himmel die Spinde für die Belegschaft. Links hinter der Werkshalle gibt es zwei einfach gemauerte Toiletten für die Arbeiter, die man nach westlichem Standard mit katastrophal bezeichnen kann. Einige Tische stehen unter freiem Himmel und bei Regen müssen sie dann halt unter das Vordach gebracht werden.

Hier kommen auch die Arbeiter von benachbarten Werks- und Fabrikhallen zur Arbeitspause und zum Essen. Dort werden zum Beispiel Kekse und Plätzchen hergestellt oder in anderen grossen Hallen ist eine Spedition untergebracht.

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PHIVIDEC Indusrial Estate in der Provinz Misamis Oriental ist mit 3.000 Hektar Fläche, der grösste Industriepark in den Philippinen und befindet sich teilweise in den Gemeinden Tagoloan und Villanueva.

Hier baut eine japanische Firma eine neue Luftzerlegungsanlage. Eine etwas ältere deutsche Anlage befindet sich bereits einen Kilometer weiter.

Die Bauarbeiter sind Leiharbeiter.

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Für sie gibt es keine eigene Kantine. Einige fliegende Händler haben sich mit Esswaren und Imbiss unter einem Baum, vor der Baustelle niedergelassen. Etwas weiter gibt es einen kleinen sari-sari Store, der auch täglich einige Gerichte anbietet. Hier können die Bauarbeiter, wie auch die Arbeiter vom gegenüberliegenden Zolllagerhaus an alten Plastiktischen und stark beschädigten -stühlen Vorgekochtes einnehmen und in der Pause auf der Karaoke Anlage noch schnell ein Liedchen trällern.

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Hinter diesem nichtssagenden Metalltor, ohne Firmenschild, verbirgt sich eine Flaschenwäscherei.

Hier kommen Lastkraftwagen an, die säckeweise mit leeren Flaschen einer bestimmten Rhum Marke beladen sind.

Hier werden diese Flaschen, meist von Frauen, wenigen Männern und auch von Jugendlichen gereinigt und gewaschen, neu verpackt und zum Versand nach Luzon fertig gemacht.

Die Arbeiterinnen und Arbeiter kommen in einer nahegelegenen ‘Eatery’ zum Essen. Hier können sie die ganze Woche lang anschreiben. Wenn dann am Samstag Zahltag ist, werden die angesammelten Rechnungen bezahlt und danach die Sau rausgelassen’.

Oft sind sie noch ganz nass und verschwitzt von der Arbeit wenn sie auf einen Imbiss oder zum Mittagessen kommen und eigentlich immer guter Laune.

Hier beende ich meist meine Lieferfahrt mit Burgern und anderen Schnellimbissen und trinke einen Kaffee.

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