Tauchen mit den Fuchshaien auf Malapascua

Ein persönlicher Erlebnisbericht von Dienstag dem 23. Juli 2002 von Rainer Siebert, der sich mittlerweile zu einem bekannten Internettroll entwickelt hat.

 

FRAGE: Wer steht im Urlaub, auf einer so herrlichen Insel wie Malapascua, freiwillig um 4:30 Uhr auf?

ANTWORT: Verückte Taucher die Tresher Sharks sehen wollen!

Um 4:45 trafen wir am Dive Shop ein, wo Martin und Satoe San schon auf uns warteten. Wegen den starken Wellen am Bounty Beach wartete die Dive Banca auf der anderen Seite, direkt vor der Maldito Disco, wo das Wasser glatt wie in einem Swimmingpool war! Dort angekommen mussten wir wegen der Ebbe in eine kleine Paddelbanca einsteigen, die uns zum Tauchboot, welches in der Bucht ankerte, brachte. Da immer nur Platz für 2 Personen in der kleinen Banca war, musste der vergnügte Bootsmann mehrere Male hin und her paddeln, bis schliesslich alle an Bord waren! Im Maldito, das 7 Tage in der Woche rund um die Uhr geöffnet hat, saßen/dösten noch ein paar Typen vor ihren abgestandenen Drinks, die anscheinend die Nacht durchgemacht hatten, an dem langen Tresen und schauten mit verschlafenen Blicken nach uns.

 

Tauchen mit Fuchshaien in Malapascua
Banca der SEA EXPLORES (c)
aquaactive.de

An Board der grossen, sogar mit Toilette ausgerüsteten Banca der SEA EXPLORES, brühten wir uns erstmal einen obligatorischen Nescafe Instant Coffee und aßen unsere mitgebrachten Pandisals. Nach dem wir die Bucht passiert hatten, bot sich uns ein herrlicher Sonnenaufgang. Nach ca. einer Stunde Bootsfahrt, so ungefähr hinter der Mitte zwischen Malapascua und der Insel LEYTE, waren wir an unseren Ziel angekommen und hatten wegen der Schaukelei ein recht flaues Gefühl in der Magengegend! Besonders Satoe San hatte eine eigenartige Gesichtsfarbe bekommen. Meinen Vorschlag sich vor dem Tauchgang von ihrem kargen Frühstück zu befreien, lehnte sie mit einem eigenartigen Grinsen ab. Als der lustige Martin ihr seine, zu einer Schüssel zusammen gelegten, Hände vor die Nase hielt, kam höhnisches Gelächter unter den Bootsleuten auf! Den Kindern hatte die Schaukelei kaum was ausgemacht. Im Gegenteil, sie machten noch ihre Spässe darüber! Respekt, es ist immer wieder erstaunlich und bewundernswert, wie die philippinischen Bootsleute nur nach ihrem Gefühl, ohne irgendwelche Navigationsgeräte, eine bestimmte, weder durch Boyen noch durch sonst etwas markierte Stelle, auf offener See finden! BRAVO!!! Nach Martins Briefing, rollten wir uns nacheinander ins Wasser und suchten Halt am den am Ausleger befestigten Halteseilen, in der Nähe des Abstiegsseils!

Tauchen mit Fuchshaien in Malapascua
Fuchshaie Foto: (c) Sea Explores
http://www.tauchjournal.de/basis/sea-explorers-malapascua

Bei schlechter Sicht auf den ersten 10 Metern, stiegen wir langsam auf 25 Meter ab, wo die Sicht ca. 12-15 Meter betrug! Um die Treshers zu Gesicht zu bekommen, kam es nun darauf an so ruhig wie möglich zu schwimmen und zu atmen. Martin hatte in seinen Briefing betont, dass wir an der besagten Stelle angekommen, uns am Grund festhalten und ruhig atmend dort auf die Haie warten würden! Gesagt – getan, nach 12 Minuten Wartezeit kam uns der erste Tresher, der wahrscheinlich schon länger seine Kreise um uns zog, zu Gesicht! Wir beruhigten die Kinder und versuchten weiterhin bewegungslos auf dem Grund zu liegen. Nach kurzer Zeit erblickten wir einen zweiten und dann einen dritten Hai. Bei dem Dritten handelte es sich um ein grosses (Körperlänge ca. 3Meter, Gesamtlänge ca. 5 Meter), wahrscheinlich trächtiges, weibliches Tier, das langsam seine Runden zog und bis auf 5 Meter an uns heranschwamm! Die Tresher Sharks haben eine langezogene, sichelartige Schwanzflosse, die beinahe so lang wie der Körper ist. Malapascua ist bisweilen der einzige Ort auf den Philippinen, wo man diese seltenen Tiere bewundern kann. Deshalb steht und fällt der Tauchtourismus wohl mit der Anwesenheit dieser Fische und den auch am SHARKPOINT anzutreffenden MANTA REYS, die wir leider bei diesem Tauchgang nicht zu Gesicht bekamen. Noch eine ganze Weile genossen wir diese schönen und seltenen Tiere, bevor es Zeit für den Aufstieg war. Als wir unseren Sicherheitsstopp auf 5 Metern machten, sahen wir noch einmal ganz kurz eines der schönen Tiere vorbeischwimmen!

Wieder an Board angekommen gab es, besonders unter unseren Teenagern, viel zu erzählen! Satoe San, deren Magen jetzt vor Hunger knurrte, verneigte und bedankte sich vor jedem Einzelnen von uns “SAN´s” für den tollen gelungenen Tauchgang. Tja, – so sind sie eben, die Japanesen, mit denen ich immer wieder gerne tauche, immer höflich und nett. Sogar unter Wasser verneigen sich japanische Tauchlehrer, für gelungene Übungen, vor ihreren Schülern! Man muss sie einfach gern haben, diese Satoe San, die übrigens erst seid 3 Monaten auf den Philippinen lebt und fleissig versucht visaya zu lernen. Wir alle hatten unseren Spass! Nachdem ihr mit gebrachtes Antibeschlagspray aufgebraucht war, spuckt sie sogar schon in ihre Maske, was für einen Japaner Überwindung kostet!

Zurück am Bounty Beach, es war gerade Mal 8:45 Uhr, unsere Frauen waren inzwischen auch aufgestanden, holten wir erstmal alle das ausgelassene Frühstück im Cocobana nach. An unseren Nachbartisch saß eine Schweizer Familie, alle begeisterte Taucher, die wie sich nach einem kurzen Gespräch herausstellte, mit uns bzw. den Sea Exploren, um 10Uhr zu einem Höhlentauchgang nach Gato Island aufbrechen wollten! So gingen wir dann schon mal gemütlich rüber zum Dive Shop und warteten dort, bis alles auf dem Boot verstaut war. Annabelle, Aileen und Annika hatten inzwischen ihre philippinischen Freunde getroffen und wollten den restlichen Tag am Strand verbringen! (Natürlich unter den Adleraugen ihrer Mütter, LOL) – (Und nicht gerade zur Unfreude ihrer Väter, denn wir müssen schliesslich die Tauchgänge des lieben Nachwuchses bezahlen, LOL)

Tauchen mit Fuchshaien in Malapascua
Foto: www.sea-explorers.com

Als alles auf dem Boot verstaut war, ging die einstündige Fahrt zur Insel Gato los. Die Schweizer, die schon eine Woche auf CABILAO ISLAND, wo die Sea Explores auch ein Resort betreiben, verbracht hatten, waren von den Tauchmöglichkeiten und den Resort dort sehr begeistert! Wir lauschten den Erzählungen und hörten, dass das Hausriff dort ausgezeichnet sein soll! – Mit zunehmendem Wellengang verhallten jedoch die Gespräche und das Schwizer Familienoberhaupt Alan begann Pillen gegen Seekrankheit an seine Familie zu verteilen! Da über Nord Luzon ein Taifun hinwegzog, bekamen wir die Ausläufer auch in den Visayas etwas zu spüren. Als wir dann endlich auf dem von der philippinischen Regierung geschützten Gato Island, einem grossen Felsen mitten im Meer, wo Fischen strengstens verboten ist, ankamen, schaukelte das Boot immernoch sehr stark in der Brandung, sodass es gar nicht so einfach war, eine passende Stelle zum Ankern zu finden! Auf der kleinen Insel steht übrigens ein Guard House, wo ein einsamer Wächter dieses Vogelschutzgebiet bewacht! Dort, in der Nähe des winzigen Anlegers, gelang es den Bootsleuten schliesslich nach mehreren vergeblichen Versuchen, die Banca zu befestigen. Nach dem Briefing und der Überprüfung unsere Lampen war es eine Wohltat endlich ins Wasser zu springen und der Schaukelei zu entfliehen. Edgar, der noch zu wenig Erfahrung für den Höhlentauchgang hatte, tauchte mit Satoe San ausserhalb der Höhle, während Martin uns (die vier Schweizer und mich) durch die Höhlen führte! Wir vereinbarten, um der starken Strömung zu entkommen, so schnell als möglich auf Grund zu tauchen und uns dann am Höhleneingang zu treffen. Dort war die Strömung gleich null und wir konnten nach einer kurzen Verschnaufpause in die Höhle eintauchen. Die Höhle ist in mehrere Kanäle unterteilt, an einigen Stellen ist der Querschnitt nur 70×70 cm, so das man sein Equipment eng am Körper halten, gut tariert bzw. ein erfahrener Taucher sein sollte! Man taucht in einer Tiefe von 18 Metern ein und die Länge beträgt ungefähr 20- 25 Meter. Grosse Lobster, King Crabs und viele Muscheln bekommt man zu sehen. Unter engen Felsüberhängen sahen wir im Licht unserer Lampen plötzlich schlafende Haie. Am einer Stelle gelangt man, durch eine ungefähr 3Meter im Durchmesser breite Röhre, an die Oberfläche, wo das Tageslicht durch eine Felsspalte einfällt. Man geniesst diese riesige Kuppel, an deren Decke hunderte von Fledermäusen hängen! Hier sollen sich auch viele Seeschlangen aufhalten, wovon wir aber leider keine Einzige gesehen haben. Ausserhalb der Höhle hatten wir noch unsere Freude an einem grossen Octopus, den wir beim Austauchen beobachteten!

Tauchen mit Fuchshaien in Malapascua
Foto: www.sea-explorers.com

Als alle wieder im Boot waren, beschlossen wir wegen der starken Strömung auf einen zweiten Tauchgang zu verzichten und traten die Heimfahrt an. Inzwischen war die See noch unruhiger geworden! Dazu mussten wir jetzt auch noch gegen die Wellen fahren und etliche Brecher klatschten ins Boot! Als es auch noch zu Regnen begann zogen wir schnell wieder unsere Wet Suits über die Gänsehaut! Jetzt half nur noch Galgenhumur und ein Schluck Tanduay um die Stimmung nicht total auf Null absacken zu lassen! Bei schönem Wetter dauert die Fahrt übrigens 45 Minuten! Nach 2 Stunden kamen wir schliesslich am Bounty Beach an, wo wir nach einer Dusche den Tag bei einem heissen Tanduay, mit Zucker und Calamansi, noch mal Revue passieren liessen !

Mehr über die Tauchstationen von SEA EXPLOERERS auf deren Webseite:

http://www.sea-explorers.com/

Besonderen Dank an unseren
21-fuchshai-tauchen-malapascua-autor-rainer-siebertAutor Rainer Siebert der sich an einen Tauchgang vor einigen Jahren erinnerte.

Als Schreiber dieses Beitrages ist der Rainer Siebert nicht schlecht und der Bericht ist schön. Als Mensch ist er ein unverbesserlicher Verschwörungstheoretiker, der meint mich auch noch mit seinen dümmlichen Ausführungen treffen zu können, denn außer ihm scheinen alle anderen nur dumm und geisteskrank zu sein, wenn sie nicht seinen Theorien in seinem Sandkasten folgen.

Für mich ist er schon seit langer Zeit einer der “großen” Internettrolle.