Mir schwebte schon seit einiger Zeit vor, in eine unserer Abenteuertouren und auch interessant für technisch Interessierte, das Goldgräberdorf Gango hinter unserer Stadtgrenze mit einzubeziehen.
Hier liegt es. Von einer Nebenstrecke der Stadt in die Provinz Bukidnon auf schon abenteuerlichen Straßen zu erreichen.
Leider hat man nun vor die Kulisse eine neue Überlandleitung gebaut, die einem das Bild versaut.

Vorher besuchen wir aber noch unsere alte Freundin mit der Eatery. Hier haben wir vor rund zehn Jahren auf unseren Sonntagswanderungen mit unserem Deutschen Schäferhund Rex eine Mittagspause eingelegt. Dabei immer wieder nette Menschen unter den Mountain-Bikern gefunden und einigen Spaß hier gehabt.
Sie hat uns sofort wiedererkannt und freute sich über den unerwarteten Besuch.


Nach erstmaliger Vorbeifahrt an dem Abzweiger zum Goldgräberdorf haben wir dann doch noch die richtige ‘Straße’ gefunden.
Am Dorfeingang werden wir von einem großen Schild willkommen geheißen. Schaun wir mal ob die Menschen hier Besucher wirklich willkommen heißen.
Zu Zweit geht so eine Fahrt mit unserem Multicab, wenn eine interessierte Gruppe aber größer wird, werden wir da mit einem Allrad-Fahrzeug, wahrscheinlich einem 4×4 Pick-up, hinfahren.



Vor zehn Jahren war dieser Store eine Bretterbude und ich erinnere mich nur wegen dem gegenüberliegenden Platz. Der zwar mittlerweile auch anders aussieht, aber einen anderen gibt es nicht.
Bevor wir einfach in dem Dorf als Fremde herumkriechen und zu fotogrfieren beginnen, fragen wir nach, ob wir überhaupt willkommen sind und uns nicht jemand behilflich sein kann und uns führen kann.


Wir lassen das Auto am Store stehen und laufen hinter einem Jungen hinterher, der uns den Weg zeigen soll.
Schnell noch ein Bild von den Pause machenden Arbeitern in der Nachbarschaft.

Man schickt uns mit dem Jungen zu Mr. Antero Ibona. Der mache hier die Registrierung der Tunnel. Der ist nicht zu Hause, sondern irgendwo unterwegs. Seine Frau begrüßt uns herzlich und schickt ihm mit dem Handy eine Nachricht, dass er Besuch hat.
Kurze Zeit darauf ist er da. Wir stellen uns vor und sagen ihm was wir möchten. Er hört aufmerksam zu und nickt.
Danach beginnt er gleich mit den Erläuterungen. Er reißt einen der herumliegenden Säcke auf und holt einen der Gesteinsbrocken heraus und deutet auf kleine Einschlüsse mit Gold.



Danach hält er die Gesteinszerkleinerungstrommel an. Das ganze Dorf ist von einem Rumpeln und Poltern durchdrungen. Es ist keine einzige Karaoke-Maschine zu hören. Hier laufen mehrere Hunderte oder Tausende dieser Trommeln, angetrieben durch Elektromotore um das geförderte Gestein zu Brei zu verarbeiten.
Nachdem der Deckel abgenommen wurde, sieht man die breiige Gesteinsmasse. Eine Füllung braucht 24 bis 36 Stunden um zerkleinert zu sein. Dann wird der Inhalt in eine Plastikschüssel gegeben und nun kann das Gold ausgewaschen werden.
Hier haben wir nun das so begehrte Edelmetall. Die mir genannten Zahlen muss ich erst noch verifizieren, die will ich nicht einfach so niederschreiben.




Nun wollen wir aber auch wissen wo das Gestein herkommt.
Wir stehen vor dem Stolleneingang, die hier Tunnel genannt werden, von Mr. Antero Ibona. Es ist übrigens der gleiche Familienname, wie der des Dorfvorstehers. Ich denke, wir sind in guten Händen hier.
Ich vergaß zu fragen, wieviel Männer gerade unten sind.
Links ist der Einstieg für die Männer in die Tiefe, von dort gehen seitliche Stollen ab. Rechts ist der Lastenaufzug, der durch eine elektrische Seilwinde angetrieben wird.
Da es sich hier um ‘small scale mining’ handelt, wird hier alles manuell gemacht. Auch das Gestein wird manuell gebrochen.



Gerade als Mr. Ibona uns einen weiteren Tunnel zeigen will, kommt einer der Arbeiter mit einem Bündel neuer Meißel zurück.
Wir stehen vor einem weiteren Einstieg in die Tiefe. Wo ist eigentlich Gerlyn, meine Frau geblieben?
Ach nee, da taucht sie aus dem Loch mit der ‘Grubenlampe’ wieder auf.
Wer es sich zutraut, kann mit in die Tiefe und bis zu der Stelle wo das Gestein abgebaut wird mitgehen. Das kann eng werden, warnt Herr Ibona noch.



Mit diesem Gerät wird Sauerstoff in den Stollen gepumpt. Aus Sicherheitsgründen sind die Stolleneingänge versperrt und das Betreten ist in der Regel verboten. Wir sind da Gäste und werden bevorzugt behandelt und sollten uns dort auch so verhalten.


Einer der Arbeiter der gerade noch im Stollen war.
Ein anderer bereitet die hochgebrachten Steine für die Zerkleinerungsmaschinen vor indem er sie in Handarbeit mit dem Hammer zerschlägt.


Ein letztes Foto bei den Goldwäschern und noch ein Besuch in einem der stillgelegten alten Gänge, die noch waagerecht in den Berg getrieben wurden.
Zur Zeit werden 86 Tunnel und Stollen begangen und abgebaut.

