Apfo-or’ Gräber überleben in Ifugao

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Auf einem Hügel in Ottong, mit Blick auf die östlichen Dörfer von Bongan und Banhal in der Gemeinde Mayoyao, in der Provinz Ifugao, befindet sich eine Aufschüttung aus gestapelten Felsen am Rand einer Schlucht.

Philippinen - Geschichte - Ifugao - apfo-or - Bestattungsbrauch

Die Einheimischen nennen es ‘apfo-or’ oder auch ‘finatto’. Es ein Grab, speziell für eine Familie erbaut, zu vergleichen mit einem Familiengrab.

Leah Enkiwe-Abayao, Hilfs-Professorin für Geschichte an der University of the Philippines Baguio sagt, die Menschen von Mayoyao folgen einem auf Verwandtschaft basierenden Bestattungssystem.

Sie selber wurde in Mayoyao geboren und wuchs dort auf. Abayao sagt, eine Möglichkeit die Blutlinie einer Person zu verfolgen, ist die Verwandtschaft mit den beerdigten Ahnen in einem apfo-or zu identifizieren.

Von den wenigen steinernen Grabmalen die übrig geblieben sind, hat sie zehn für ihre Doktorarbeit studiert. Die Ifugaos teilen allgemeine kulturelle Eigenschaften, darunter auch in den Bestattungsbräuchen. Trotzdem kommt sie zu dem Schluß, dass die Todesriten im Vergleich mit anderen Orten, eine eigene Gepflogenheit nur für Mayoyao ist.

Solch ein apfo-or zu bauen ist sehr mühseliges Unterfangen. Bei der Untersuchung der Steine, die zu einem apfo-or verbaut wurden, fand sie heraus, dass sie aus dem Flussbett im Ort stammen. Der Fluss befindet sich am Fuß von Ottong und fließt durch die südlichen Dörfer von Mayoyao. Aus diesem Fluß stammen die Steine und Felsen. Um diese aus dem Fluß bis auf den Hügel zu schaffen, gehört die gesamte Kooperation der Gemeinschaft. Es kann möglich sein, dass man für den Transport eine lange Linie von Menschen bildete.

Die Professorin beschreibt den Typ des Felsens als Granit, zu vergleichen mit denen der Reisterassen. Auch die Methode, wie ein apfo-or gebaut ist, lässt auf den Bau der Reisterassen schliessen. Die Steinmauern wurden mit Ton abgedichtet um ein Einsickern von Wasser zu verhindern.

Das zugrundeliegende Prinzip in der Gepflogenheit mit dem Tod, ist der Glaube der Ahnengegenwart. Mit ‘chin nun-apoh’ (Ahnen), glauben die Ifugao, dass der Tod nur eine Verwandlung ‘vom Leben auf der Erde zu einem Leben mit den Ahnen’ sei.

Dieser Glaube diktiert Bestattungsmethoden, mit einer Beisetzung der Toten im Haushalt. Während spezifisch, so representiert das apfo-or immer noch die geteilten kulturellen Charakterzüge, denn das Innere ist einer Ifugao Hütte nachgebildet, sagt Abayao.

In einem apfo-or befinden sich zwei parellel erhöhte Plattformen, wie in einem Haus der Ifugao und dienen als Schlafstätte.

Die Ifugao sehen den Tod als zum Kreislauf des Lebens zugehörend. Ein apfo-or wird schon lange vor dem Tod einer Person gebaut. Die Arbeit die in solch eine Konstruktion gesteckt werden muss, könnte der Grund sein, warum nur die Bewohner von Mayoyao dieses praktizieren.

Der Gebrauch der apfo-or ist seit dem Einfluss des Christentums hier zurückgegangen. Die Aufgabe der apfo-or hat zu Plünderungen wegen bronzener Grabbeigaben und anderer Artefakte geführt.

Auf der Höhe dieses Brauchs der Bestattung, war diese kompliziert und aufwendig. Der Tod einer Person erforderte rituelle Schlachtungen und die Toten wurden in eine Decke gehüllt, ’empat’ genannt.