EINES DER VERSTECKTEN JUWELEN DER PROVINZ ZAMBOANGA SIBUGAY
(Ich werde hier die Geschichte eines jungen Filipinos in der Ich-Version erzählen)
Es war im April 2016, ich war in die Provinz meiner Eltern zu Besuch gekommen. Nach Ipil, in Zamboanga Sibugay. Die Stadt kann von der Stadt Zamboanga aus in etwa drei Stunden mit dem Bus erreicht werden. Ich fahre an den Wocheenden immer nach Hause, aber diesmal war alles anders. Meine Freundin hatte eine neue Aktionskamera und diese wollte sie testen. Ich erzählte ihr von einem Wasserfall in Kabasalan, der von Touristen noch nicht besucht worden wäre und es noch keine Blogartikel darüber gäbe. Der Wasserfall hat nicht einmal einen Namen. Mich bei einigen Einheimischen nochmals vergewissernd, hatte man mir gesagt, der Wasserfall kann mit einem Tricylce von der Highway und einer kurzen Wanderung erreicht werden.
Meine Freundin und ich fuhren mit dem Bus bis zum Barangay Simbol in der Gemeinde Kabasalan. Wir fragten herum und einer der Tricyclefahrer wollte uns zum Wasserfall fahren. Wir benötigten nur etwa 20 Minuten bis zum Barangay Gacbusan. Wir kamen an einem flachen Flusslauf und einer grasigen Fläche vorbei und dann von einem Abhang aus, sahen wir schon den Wasserfall. Es war aber zur Zeit des philippinischen Sommers und der Wasserfall führte kaum Wasser. Wir kletterten hinunter, machten ein paar Fotos, hörten die Geschichten des Tricyclefahrers und ich versprach mir selber, noch einmal zurückzukehren in der Regenzeit, wenn der Wasserfall in seiner ganze Schönheit zu sehen sein würde.
Bevor der Sommer zu Ende ging kontaktierte mich eine Gruppe von Backpackers aus Manila, Davao und Bukidnon, ob ich ihnen nicht helfen könnte mit ihrem Zamboanga-Zamboanga Sibugay-Basilan Trip. Sicherliche würde ich das machen. So kam der Tag an dem ich auf ihre Ankunft wartete. Wie geplant besuchten wir das Buluan Island Marine Sanctuary in Ipil. Danach war noch Zeit und sie hatten noch Lust auf mehr Abenteuer und wollten noch etwas von der Provinz Zamboanga Sibugay sehen. Also schlug ich vor, den Wasserfall ohne Namen in Kabasalan zu besuchen. Zuerst trauten sie sich nicht, aber als ich erklärte, dass es nur eine kurze Busfahrt und eine kurze Wanderung sein würde, sagten sie zu. Zwei Tricyclefahrer fuhren uns nach Barangay Simbol. Es regnete leicht nach einem schwerem Regen und ich war sicher, wir würden den Wasserfall mit viel Wasser erleben. Ich fragte die Tricyclefahrer, wie viele Gruppen denn den Wasserfall bereits besichtigt hätten und die Antwort war, in diesem Jahr noch keine. Die Fahrer fragten ob wir einen Führer brauchen würden, aber ich war so selbstbewußt, dass ich den kurzen Weg schon finden und mich erinnern würde.
Wir gingen los. Nach 20 Minuten bemerkte ich, dass ich mich in unbekanntem Gebiet befand und wir uns wohl verlaufen hatten. Wir kamen an Maisfeldern vorbei und an rutschigen Hängen. Die Schlappen waren dick mit Matsch bedeckt als wir dem Pfad folgten. Nach 30 Minuten war immer noch kein Wasserfall in Sicht. Aus dem Nichts waren plötzlich die Tricyclefahrer aufgetaucht, als wir einen Bach überquerten. Sie führten uns innerhalb von 10 Minuten zum Wasserfall. Es wurde fotografiert und auf dem Rückweg im Fluss die Füsse gewaschen.
Eines habe ich daraus gelernt, Einheimische und Touristenführer haben eine Daseinsberechtigung. Wir hätten all die Strapazen nicht gehabt, hätte ich mich von den Tricyclefahrer führern lassen. Ich schämte mich schon, die Sicherheit meiner sieben Gäste in Gefahr gebracht zu haben. Ich habe mir versprochen, dass so etwas nicht noch einmal passieren wird.
