Nachdem ich beim letzten Besuch nur die Videokamera benutzt habe auf dem Holzplatz und der Sägemühle, habe ich diesmal, bei unserem Ausflug zum Sägemehl holen, die Fotokamera ausgepackt.
Der Holzplatz mit einigen Sägemüllern ist ein riesiger Platz. Es gibt mehrere kleine Holzplätze, die für einzelne kleine Sägemühlen mit zwei bis acht Bandsägen zuständig sind. Es ist ein ineinandergreifendes Zuarbeitssystem, welches ich in so weit verstanden haben. Nur wie die Kosten und die Bezahlung der einzelnen Posten und Produkte erfolgt, ist mir noch ein Rätsel.
Hier holen wir unser Sägemehl, welches wir als Einstreu für unsere Schweinehaltung benutzen. Da stehen zwei Bandsägen. Diese werden von einem Holzplatz mit Stämmen versorgt.
Das machen zwei sogenannte Stammträger. Ein Mann trägt einen Stamm alleine. Beim auf die Schulter nehmen braucht er allerdings schon Hilfe.
Zwei Männer bedienen die Bandsäge. Schutzkleidung gibt es nicht. Schutzvorkehrungen für die Sägen auch nicht. Eine Schutzverordnung weiß ich nicht und eine Gewerkschaft für die Belange der Arbeiter auch nicht. Wenn ich demonstrativ nachfrage, ob noch alle Finger an den Händen sind, ernte ich immer wieder großes Gelächter.
Gesägt wird nach Bestellungen oder auf Vorrat. Das ist meist philippinisches Bauholz in den Stärken 1″x1″ oder 2″x1″, die meist gebräuchlichen Hölzer hier. Dafür gibt es kleine Holzplatten an der Säge, die angelegt werden, um das Maß zu sägen. Dabei fallen etliche Teile an Abfall an. Diese werden getrennt auf Haufen geworfen.
Nicht mehr zu gebrauchende Kleinabfälle landen auf dem Haufen für Feuerholz. Dann gibt es noch langes Feuerholz, aus dem man allerdings nichts Brauchbares sägen kann. Das wird gebündelt und an Bäckerein verkauft, die mit Holz backen.
Die Baulatten werden dann zu Bündeln mit Plastikstroh zusammengebunden. Diese werden später von einzelnen sogenannten “stick dealers” abgeholt und in kleinen Baugeschäften in den Barangays mit Nägeln, Wellblech, Nipa u. a. weiterverkauft.
Clevere Kunden kommen hierher und kaufen gleich von der Säge weg, das was sie benötigen zu einem günstigeren Preis und umgehen so den Zwischenhandel.
Da recht viel Abfallholz anfällt, ist an jede der Bandsägen noch eine Kreissäge angeschlossen. Hier werden aus dem Abfall Latten für Kisten auf Maß gesägt. Diese werden von Frauen und Männern dann zu Bananenkisten (hier der Fall) oder Tomatenkisten zusammengenagelt.
Sägespäne werden per Lkw-Ladung oder wie in unserem Falle per Sack verkauft. Wir bezahlen für den Sack Sägemehl 10 Peso. Das ist dann Selbstabholung.
Währendessen machen einige schon eine vorgezogene Mittagspause.
Einige Familien wohnen gleich auf dem großen Gelände, andere kommen täglich zur Arbeit.
Hier nun die Gruppe Kistenmacher der zweiten Säge.
Ein Lastkraftwagen mit Nachschub an Baumstämmen ist eingetroffen.
Für die Pausen und am Abend nach der Arbeit gibt es kleine Stores an der Straße, wo sich die Arbeiterschaft mit Tanduay, Emperadar und Karaoke die Freitzeit verbringen kann.
Das Ganze als Video kann man sich hier anschauen:
Holzplatz & Sägemühle
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