PHILIPPINEN BLOG - Von CARGADORS & KARITONS Foto von Sir Dieter Sokoll, KOR für PHILIPPINEN MAGAZIN

Von Cargadors & Karitons

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Cargadors sind die Lastenträger auf dem Markt. Ihre Werkzeuge sind ihre starken Arme, die strammen Beine, die kräftige Halsmuskulatur, um die schweren Lasten auf den Märkten in Wannen, Säcken und Kisten zu tragen und von A nach B und sogar von unten nach oben zu schleppen. Dabei behilflich sind ihnen die Karitons, das sind Holzkarren mit gummibeschlagenen Holzrädern oder manchmal auch Kugellager.

Die Cargadors warten an den Eingängen zu den Märkten auf Lieferungen für die Marktstände. Der Cogon Markt in Cagayan de Oro besitzt so weit ich nur weiß einen einzigen und kleinen elektrischen Lastenaufzug und der ist mit dem dazugehörigen Bereich an einen taiwanesischen Unternehmer vermietet, der dort auf dem Markt, auf 1. Etage, ein Kaufhaus betreibt. Da bleibt für die anderen Marktstandbesitzer nur die Möglichkeit ihre Waren und Güter selber zu schleppen oder die Hilfe der Cargadors mit ihren Karitons.

Wir treffen den Cargador Michael vor dem Markt, wie er schwere Säcke mit Ingwer auf sein Kariton lädt. Wir fragen ihn, ob er damit in die 1. Etage muss. Er bejaht dies und wir fragen weiter, ob ich ihn auf seinem Weg bis zur Ablieferung mit der Videokamera begleiten darf.

Ja, alles klar. Michael lädt die letzten Säcke auf sein Kariton und nach ein paar Metern hat er gleich in dem Gewusel der Marktgeher die erste, allerdings kurze Rampe vor sich. Am Eingang wird er aufgehalten und muss Tickets für seine Säcke von der Marktaufsicht nehmen. Gleich um die Ecke befindet sich die Rampe in die 1. Etage. Das Stockwerk kann vom Erdgeschoß über 3 dunkel und spärlich beleuchtete Rampen erreicht werden. Die meisten Marktbesucher übersehen die Rampen und gehen achtlos daran vorbei.

 

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Sieben schwere Säcke habe ich gezählt und auch wenn die Karition gut geölt sein mag, ist sie doch auch schwer und muss bewegt werden. Da die Räder starr angebracht sind, ist die Holzkarre so ausgelegt, dass der Schieber sie hinten andrücken kann, um sie vorne anzuheben und so die Richtung zu ändern. Das ist auf den engen Rampen und den vielen Menschen gar kein so leichtes Unterfangen.

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Nach dem Michael mit seiner schweren Last und der Hiilfe eingier Kumpel oben angekommen ist, wird seine Aufgabe nicht leichter. Er kommt dort heraus, wo fleißige Hände auf heißen Platten aus einer Mehlpampe zu Tausenden die beliebten Lumpiahüllen für die Frühlingsrollen machen. Nachdem er dort vorbei navigiert hat, geht es auf den Engen Gängen tiefer in die Gemüseabteilung. Ganz bis an den Stand, wohin er die Säcke liefern muss, kommt er nicht. Er muss sich die Säcke auf die Schulter werfen und einzeln zu dem Stand hinbringen.

Ich denke, wir haben ihn mit unseren Videoaufnahmen ettwas verwirrt und er läuft mit dem ersten Sack in die falsche Richtung; merkt es aber rechtzeitig und kehrt um und ich mit der Kamera hinterher. Das Spiel geht nun, bis alle Säcke beim Marktstandbesitzer angekommen sind.

Wenn wir solche Menschen bei der Arbeit filmen, dann bekommen sie von uns wenigstens ein kleines Trinkgeld oder in Eateries und Carinderias essen und trinken wir etwas und in Geschäften kaufen wir wenn möglich ein paar Dinge. Michael war darüber sichtlich erfreut.

 

Das Video über Michael den Cargador mit seiner Kariton und seiner schweren Arbeit auf dem Markt ist im YouTube Videokanal PHILIPPINE MAGAZINE hier anzuschauen

 

 

 

 

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