Von der Ziege zu Kilawin

Am heutigen Sonntagmorgen lebte diese Ziege noch. Gekauft worden war sie schon am Samstagabend auf dem Markt für lebende Haustiere.

Für den Sonntagmorgen war geplant das neue Auto vom Bruder meiner Frau durch einen Priester segnen zu lassen. Um dann auf der sicheren Seite zu sein und auch den Naturgöttern ein Opfer gebracht zu haben, musste dann gegen Mittag diese Ziege ihr Leben lassen.

Für allzeit gute und sichere Fahrt wurden alle Götter bemüht. Wer die Fahrweise in diesem Land kennt, versteht warum. Filipinos legen die Verantwortung gern in andere Hände.

So musste also ein wenig Blut der Ziege für ein Kreuzzeichen am Auto dafür sorgen, dass die Götter gütlich gestimmt sind.

Der Rest der Ziege wurde dann bei einem gemeinsamen Essen, abgerundet noch durch Hühnchen, in die Mägen der anwesenden Gäste gelenkt.

Zum Schluss machte man noch aus der gekochten Haut der Ziege ein leckeres KILAWAN. Das wurde dann als PULUTAN zu TANDUAY und RED HORSE gereicht.