Mario macht Palmwein und Essig

 

Hier wohnt Mario. Wir kennen Mario von unseren morgendlichen Spaziergängen mit den Hunden. Mario ist so etwas wie der Hausmeister im Eco-Village and Gardens of Malasag, wo er die Wasserleitungen in Ordnung hält und den Generator bedient.

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Und hier ist Mario auch schon persönlich. Er wollte uns zu seinen Kokospalmen bringen und uns zeigen wie er in der Hauptsache von einigen Palmen Essig herstellt. Auf Bestellung macht er auch Palmwein. Einen Großteil seiner Produktion verkauft er im Eco-Village in der Restaurantküche. Wir bekommen von ihm immer wenn wir es brauchen auch eine Gallone voll diesen so lecker schmeckenden weißen Essigs.

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Mario braucht keine Schuhe oder Slippers, der geht barfuß den Weg und klettert barfuß auf die Kokospalmen. Er nimmt noch Speisereste und -abfälle mit für seine Schweine.

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Es geht von der betonierten Bergstraße gleich den Hang hinunter durch Häuser und Hütten ohne feste Wege. Immer wieder wird Mario erklären müssen, warum er schon um diese Zeit den Weg geht und warum ihm da eine Langnase mit einer Einheimischen folgt.

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Wenn der Weg bisher schlecht war, dann wird er hinter dieser Hütte erst recht schlecht. Es geht nämlich in der Wand des Canyons nach unten, etwas bis auf halbem Weg zum Fluß . In dem Fluß dort unten machen wir unsere Canyon- und Flusswanderung die wir privat geführt anbieten.

Bevor wir bei den Kokospalmen, den Hühnern, Schweinen, Hunden und dem Wasserbüffel von Mario ankommen, müssen wir feststellen, dass der Weg durch nasses Laub noch feucht ist vom nächtlichen Regen. Meine Frau sagte noch: “Dieter, pass auf und fall nicht auf den Arsch”. Kaum hatte sie das gesagt, lag sie auch schon wie ein Maikäfer auf dem Rücken. Passiert war nichts, wir beide lachten. Mario schaute nur, Filipinos lachen nicht über das Missgeschick eines anderen, zumindest nicht öffentlich. Mario schnitt uns daraufhin Spazierstöcke aus dem Gebüsch.

Wir sind da.

Eine einfache Hütte. Eine zweite, kleinere Hütte um Kopra, das Fleisch der Kokosnüsse zu trocknen, zwei angebundene Hunde, eine Sau mit einem Ferkel, etliche Hühner und ein Wasserbüffel waren da.

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Mario bittet uns in seine Hütte. Darin liegt Mais zum Trocknen. Hier stehen die Behälter für seinen Essig und Palmwein. Unterschiedliche Bananen sind auch noch da. Die Hütte hat eine kleine Veranda mit Sitzgelegenheit und eine Kochstelle.

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Mario fordert uns auf bei den Bananen zuzugreifen. Die liegen übrigens auf der handbetriebenen Maismühle. So eine haben wir auch noch Zuhause, ein Andenken an den Vater meiner Frau.

Danach fordert uns Mario dann auf mit zu den Kokospalmen zu kommen. Er bindet den Wasserbüffel noch an eine andere Stelle. Die Sau und das Ferkel haben schon vorher ihr mitgebrachtes Futter bekommen, was ihnen die Hühner wieder streitig machten.

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Wir kommen an sein Maisfeld. Der Mais steht jetzt, da es fast täglich regnet gut. Daneben ist ein weiteres kleines Maisfeld von Nachbarn. Wir können Kinder lärmen hören. Mario wohnt ja nicht hier, sondern oben an der Straße. Es ist nicht immer alles in Ordnung in dieser Idylle. Mario beschwert sich, gerade hätten wohl ein paar Trunkenbolde seine Ziege gestohlen und als ‘pulutan’ verspeisst. Er sinniert so vor sich hin und sagt dann noch, manchmal klaut ihm auch jemand die Kokosnüsse von den Palmen.

Mario nutzt nur zwölf Kokospalmen zum Essig und Tuba machen. Die anderen Palmen lässt er für die Nüsse um daraus Kopra zu machen.

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Wir sind hier wegen dem Tuba und dem Essig. Mario hatte uns vorher von einer besonderen Palme erzählt. Hier ist sie. Sie hat eine Doppelkrone. Er erzählt, dass die Palme am Eingehen war, sich aber berappelt hatte und da oben an der schmalen Stelle zwei Triebe wuchsen. Daraus entwickelten sich zwei Kronen und beide sind gut ausgebildet. Die Stelle am Stamm ist schmal, so lässt Mario keine Nüsse wachsen und nutzt die Palme zur Herstellung von Essig und Tuba.

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Mario macht dort oben am kräftigen Blatt einen neuen Schnitt und hängt einen leeren Bambusbehälter darunter. Nun kann der Saft, der aus dem Schnitt austritt, bis zum nächsten Tag dort hinein tropfen. Den Behälter vom vorherigen Schnitt bringt er mit herunter, sagt aber nicht, dass der dort schon zwei Tage oder vielleicht auch drei hängt.

Er schüttet den Inhalt in einen Plastikbehälter. Da schwimmt so allerhand was dort nicht hineingehört. Kleine Äste und Blätter und auch hineingefallene Insekten.

Für diesen Fall hat die Natur auch vorgesehen. Zwischen den Kokospalmenblättern wächst etwas, was wie gewebter Stoff aussieht. Daraus ist zum Beispiel mein Hut gemacht. Mario nutzt es diesmal als Sieb und schüttet etwas von der milchigen Flüssigkeit darauf. Eine saubere weiße Flüssigkeit tropft in das mitgebrachte Glas.

Danach wirft er es achtlos weg. Das geht in Ordnung. Dieses nachwachsende Material wird von der Natur wiederverwertet. Hat die Natur doch für alles eine Lösung gefunden, man muss nur hinschauen und die Dinge nutzen. Für Siebe und Hüte ist Material im Überfluss da.

Meine Frau trinkt mit erwartungsvollen Augen und als sie absetzt merkt sie erst, dass es wohl sauer ist. Ich nehme auch noch einen kräftigen Schluck und es ist sauer aber nicht zu viel. Es schmeckt mir sogar recht gut.

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Wir sind einen einfacheren aber längeren Weg wieder zurück gegangen und haben dort noch einige schöne Ausblicke über den Canyon bekommen. Ja, eine frische Gallone Tuba-Essig haben wir auch noch mitgenommen. Das reicht wieder eine Weile zum Kochen. Die Speisen erhalten einen exotischen Geschmack.