Ich bin am Arschloch der Stadt. Dies ist die Müllkippe. Diese Stadt behält ihren Müll auf dem eigenen Gebiet und bringt ihn nicht wie in der Metropole von Manila zu ihren kleinen Nachbarorten.
Das ändert nichts daran, es bleibt das Arschloch der Stadt. Hier herrscht Vollbeschäftigung im Dreck. Hier verdienen Hunderte ihren Lebensunterhalt durch das Wühlen im Müll. So kann man auch recyclen. Wer möchte, geht mal mit. Es ist nichts für Zartbesaitete. Die sollen lieber schöne Fotos schauen auf PHILIPPINEN REISEN.
Die Menschen leben vom Müll, mit dem Müll und im Müll.
Wer möchte kann hier Schluss machen. Wer jetzt noch weiter mit kommt, tut dies auf eigene Gefahr hin und kann nachher nicht sagen, ich hätte nicht gewarnt.
Es folgen teilweise extreme Bilder.
Dies ist eine der Einfahrten für die ankommenden vollbeladenen Müllfahrzeuge der Stadt. Ich habe mich da ganz langsam herangearbeitet. Nicht aus Angst. Die Menschen sind freundlich. Sie haben keinerlei Berührungsängste. Die hatte eher ich.
Also los geht’s.
Kinder erwarten mich. Einer fotografiert mich mit einem Handy, wie ich fotografiere. Der Eintritt in eine andere Welt. Ganz rechts sitzen zwei kleine Kinder im Dreck. Ich gehe dahin.
Sie haben Arbeitspause. Sie haben genaugenommen Mittagspause. Sie essen die Restinhalte von alten Konservendosen, die sie mit den Fingern herausholen und in den Mund stecken.
Ich taste mich langsam weiter. Solche Anblicke muss man erstmal verarbeiten. Nein, kann man nicht verarbeiten, bin jetzt beim Schreiben immer noch dabei. Die Eindrücke werden im Kopf erstmal in die Ecke gestellt, sonst gibt es einen Kurzschluss.
Das Motorrad fährt mit dem großen Sack, der Ausbeute von Wiederverwertbarem, was zu Geld gemacht werden kann, davon.
Andere kommen von der Mittagspause zurück und gehen wieder an ihren Arbeitsplatz.
Ja, die kleinen, dunklen Punkte auf den Säcken sind ein paar der Milliarden Fliegen hier. Die Luft ist voll davon. Der Müll, die Säcke, die Menschen sind voller Fliegen.
Hier ist der Rastplatz zum Pause machen. Einige spielen mit einem Basketball. Andere sitzen herum um eine Eiskiste aus der etwas gekühltes verkauft wird.
Der, der unbedingt faxen machen muss und mit ins Bild will hat sein Hirn schon weggeschnüffelt.
Wer meint, genug Müll aus dem Müll gesammelt zu haben, geht mit seiner Ausbeute, meist im Sack, über die Straße zum Aufkäufer.
Hier gibt es dann gleich Bares für die Arbeit.
Hier werden die Wertstoffe zwischen Haus und Straße, mehr auf der Straße, gleich weiterverarbeitet. Metall wird von Kunststoff getrennt, Dosen werden plattgeschlagen für den Transport.
Diejenigen, die jetzt etwas Geld in der Tasche haben und es nicht bei Mama und Papa abgeben müssen, können nun am Store Alkohol und Zigaretten einkaufen und ihr Können allen anderen an der Karaokemaschine zeigen. Vielleicht nimmt ihm auch eine der Mädels das Geld ab für gewisse Dienste, wenn es sich um einen männlichen Müllarbeiter handelt. Der Dienst wurde mir auch mehrfach angeboten, zum Preis von einem Kaffee.
Wer Hunger auf einen kleinen Snack hat, kann eine gebackene Banane bekommen. Bei mir wollte sich der Appetit nicht so richtig einstellen.
Die Stadt hört nicht auf neuen Müll zu produzieren. Also geht das Leben weiter. In der Nacht machen sie neue Kinder, die wieder im Müll aufwachsen und vom und im Müll leben werden.
Der nächste Müllwagen ist angekommen.