Wasserdiebe wurden inflagranti erwischt

Wasser ist ein wichtiges Gut. Jeder braucht es. Die Stadt ist nicht in der Lage alle ihre Einwohner mit Wasser zu versorgen, besonders die, die in erhöhten Lagen wohnen. Da kommt es täglich vor, dass manche meinen sie könnten sich nehmen, was sie brauchen

Philippinen Wasserdiebstahl WasserdiebeBeim morgendlichen Lauf mit den Hunden gehen wir an der Wasserleitung im bewaldeten Teil entlang, weil bei uns seit dem vorherigen Tag kein Wasser mehr ankommt.

Die rund 4 Kilometer lange Wasserleitung ist unser Privateigentum.

Wir kommen an eine Stelle, an der es einen Schlauchverbindung gibt. Sie ist offen und das Wasser fließt auf den Boden. Es steht Wäsche in Schüsseln herum. Es ist kein Mensch mehr zu sehen.

Nachdem ich sauer geworden war, war keine Wäsche mehr in den Schüsseln sonder hing verteilt in den Bäumen und Büschen.

Wir holten unseren Wasserleitungs-Wart. Der flickte die Leitung und sicherte die Verbindungen in diesem Bereich mit Nägeln ab, die ein Öffnen erschweren sollen.

Philippinen Wasserdiebstahl Wasserdiebe Philippinen Wasserdiebstahl WasserdiebeZusätzlich an der alten Kapelle entdecken wir einen Wasserschlauch und können diesen weiterverfolgen bis zu einer kleinen Häuseransammlung auf der anderen Straßenseite, etwa 100 Meter entfernt. Wir reißen den Schlauch ab und ich werfe ihn die Schlucht hinunter. Später werden wir zu dem Haus hingehen und mit den Leuten mal etwas reden.

In der Zwischenzeit hatte ich mir gedacht, die lassen ja ihre Wäsche da nicht einfach zurück und solch einfache Gemüter denken sich, nachdem wir wieder weggegangen sind, sie könnten aus ihren Verstecken wieder auftauchen und weitermachen.

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Ich ging diesmal nicht an der Wasserleitung entlang, sondern an der Straße. Richtig, da waren zwei Frauen und sammelten Wäsche aus dem Gebüsch. Als sie mich bemerkten, war es zum Weglaufen zu spät. Konfrontiert, behaupteten sie frech, sie hätten die Wasserleitung nicht geöffnet. Warum sie dann die Wäsche einsammeln würde, wenn es nicht ihre wäre. Dann kommt die philippinische Unkultur zum Zuge, die woanders mit Kultur erklärt wird, in dem die befragte Person “zu macht” und nicht mehr antwortet. Ja, für mich ist das Unkultur und ein ganz schlechter Charakterzug, den sehr viele Menschen hier haben.

Ich rufe meine Frau hinzu, die ist noch an der anderen “Baustelle”.

Philippinen Wasserdiebstahl WasserdiebeDiesen Menschen kann man nur alles sehr einfach sagen. Sie wollen es trotzdem nicht verstehen, denn sie können es nicht haben, wenn sie Unrecht zugeben müssen. Die beiden Frauen hatten schon lange ihr Gesicht verloren.

Mein Frau erklärte ihnen, dass sie sicherlich dort Wasser entnehmen könnten, wenn sie nach dem Gebrauch die Leitung wieder ordnungsgemäß zusammenstecken würden, damit wir, die Eigentümer auch wieder Wasser hätten.

Die beiden Frauen wiesen die Schuld an dem ganzen Vorfall irgendwelchen anderen zu, die natürlich nicht da waren. Das ist hier so üblich, Schuld sind immer die anderen.

Da kam noch so ein blöder Spruch wie dieser. Gott hat das Wasser erschaffen und es gehört allen, also auch uns.

Meine Antwort darauf: Ja sicher, Gott läßt es drei Kilometer von hier aus dem Boden sprudeln, dann müsst ihr es euch von dort holen so wie wir mit der Wasserleitung.

Dummes auf den Bodenschauen.

Auf dem Rückweg schauten wir dann mal an dem Haus vorbei, an dem die abzweigende Wasserleitung von unserer Leitung endete. Nach vier- oder fünfmaligem rufen, kam dann endlich eine Frau heraus. Man vertraute wohl darauf, dass wir nach dreimaligem Rufen weggehen würden. Man hatte wohl mittlerweile mitbekommen, was los war.

Meine Frau erklärte auch hier, dass sie gerne Wasser haben könnten, wenn man denn nach der Entnahme, die Leitung wieder zusammenstecken würde, damit wir auch wieder Wasser bekommen. Dann kam der Mann um die Ecke geschlichen. Die Frau sagte, er wäre der Übeltäter.

Meine Frau erklärt ihm das auch nochmal, dass wir am Ende der Leitung aber diejenigen, die das Geld ausgegeben hätten für die Wasseleitung, seit dem gestrigen Tag kein Wasser mehr hätten, weil er die Leitung nicht wieder zusammengesteckt habe.

Die Anwort darauf zeugt von der charakterlichen Verfassung diesen ganzen Landes und ihrer Menschen, die nur sich selber und sonst nichts sehen.

Er sagte, er sei Habal-Habal-Fahrer (das ist ein illegales aber weitverbreitetes Personentransportsystem mit Motorrädern) und er habe den Kopf so voll, da könne er nicht auch noch daran denken, die Wasserleitung wieder zusammenzustecken, das wäre zu viel verlangt.

Durch die karnickelhafte Vermehrung in diesem Land wird mehr und mehr Land, Holz und natürlich Wasser benötigt. Die Regierung kann diesen Bedarf nicht decken. Woanders werden Kriege geführt für Wasser. Hier werden bald auch zumindest Kleinkriege für Wasser geführt werden und das inmitten der Städte.

Dabei ist Wasser nur ein Aspekt. Es geht um grundsätzlich alle Resourcen.