Besuch bei den philippinischen Segelechsen

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Bei Researcharbeit für meinen Webseiten, kam mir durch Zufall ein Artikel in einer der lokalen Zeitungen unter die Augen. Dort stand etwas über eine Kolonie PHILIPPINISCHER SEGELECHSEN in einer der Nachbarorte.

In dem Artikel sagte die Wissenschaftlerin Dr. Angel Alcala, dass es für diese Art von Reptilien ein äußerst ungewöhnliches Phänomen sei, dass sich solch eine Kolonie mit einer menschlichen Familie verbindet. Aber genau dies ist in der Gemeinde Jasaan, in der Provinz Misamis Oriental, in Northern Mindanao geschehen.

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Rodolfo und Alma Dael haben vor etwas 15 Jahren an ihrem Haus am Solana Fluss in Jassan eine Segelechse gesehen und dieser Bananenstücke und Kankong (in Wasser wachsendes Gemüse) gefüttert, welches angenommen wurde. Von da an kamen ein paar wenige Tiere jeden Tag. Es wurden ständig mehr. Heute besitzt die Kolonie eine Stärke von 80 bis 100 Tieren.

Die philippinische Segelechse ist artengeschützt. Die Kolonie bedarf des Schutzes der Gemeinde und der Verwaltung.

Wir wollten die philippinischen Segelechsen sehen und machten uns am Sonntag auf den Weg nach Jasaan. Da ich die Kolonie der Echsen nicht in einem Wohngebiet vermutete, fuhr ich erstmal die Strasse am Fluss in Richtung Berge. Das lag ich aber gänzlich falsch.

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Direkt an der alten Brücke in Lower Solana gibt es am Fluß eine kleine Siedlung. Dort fanden wir das Ehepaar Dael und wurden herzlich begrüßt. Auf die Frage ob wir um diese Zeit, es war kurz vor Mittag, denn ein paar Echsen zu sehen bekommen würden, antwortet die Tochter, es würden einige direkt unter der Veranda auf der Schutzmauer des Flusses sitzen.

Ja, da haben wir uns dann erstmal erschreckt. Wir hatten doch vorher nie eines dieser Tiere zu Gesicht bekommen. Tatsächlich kleine Drachen.

Ich schlich mich mit der Kamera an der Veranda vorbei auf die Schuztmauer. Genau vor mir saß ein Weibchen. Sie wich zwei oder drei Meter zurück, zu einem weiteren Weibchen und Jungtier. Die Tochter des Hauses fütterte sie mit geschnittenen Bananen.

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Was ein Anblick. Sie beobachteten uns genau. Die Tochter machte uns auf zwei Männchen aufmerksam, die unten am Fluss sassen. Ich hatte sie nicht gesehen. Sie nutzen eine ganz gute Tarnfarbe. Ein weiterer nahm ein Bad im Wasser des Flusses.

Nach genauem hinsehen waren immer mehr zu erkennen. Wir wurden belehrt, die beste Zeit um diese wunderschönen Tiere zu sehen, sei zwischen 8 und 10 Uhr morgens, dann wären schon mal 80 oder so zu sehen.

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Ich wollte in den kleinen Garten von der Veranda gehen, dort gibt es noch ein paar Orchideen und wäre fast über einen der großen Männchen gestolpert. Er wich unter dem Draht auf das Nachbargrundstück aus. Zwei Meter weiter saß ein weiteres großes Exemplar und beobachtete mich. Der Haushund und die Hunde der Nachbarschaft scheinen eine Koexistenz geschlossen zu haben.

Alma Dael meinte, wenn keiner Daheim sei und die Tür offen, dann kommen sie auch schon mal bis ins Haus. Durch den kleinen Garten würden sie in jedem Fall wandern und auch zu den Nachbarn gehen.

Die Nachbarschaft hält zusammen und beschützt die Tiere. Für den Kochtopf in einigen asiatischen Ländern, werden horrende Summen für das Fleisch dieser Tiere gezahlt und auch bereits angeboten.

Für uns war es das besondere Erlebnis an diesem Tag und wir denken, wir werden die philippinische Segelechse mal wieder besuchen.

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