Der Friedhof als Horrorkulisse

Wir sind in Jasaan, in einer Gemeinde der Provinz Misamis Oriental in Northern Mindanao auf der Insel Mindanao.

PHILIPPINEN BLOG - Der Friedhof als Horrorkulissen Foto: Sir Dieter Sokoll KR
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Nach dem wir die Segelechsen und einen Wasserfall im Ort gesehen hatten, wollte ich noch unbedingt Bilder von einem der Friedhöfe machen.

Ich war da mal vorbeigekommen, als wir zu einer Maismühle unterwegs waren und uns die Wartezeit mit einem Ausflug in die Umgebung vertrieben hatten.

REISEBERICHT: Erlebnisse in einer Maismühle

Heute schaue ich mir das einmal genauer hier an. Ich war damals erstaunt, dass die Straßen mitten durch den Friedhof führte. Es war noch immer so. Der Friedhof war sogar erweitert worden.

Gepflegte Gräber sehen nach meinem Verständnis anders aus, aber es sollte noch schlimmer kommen, viel schlimmer.

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Müll vor den Gräbern der gehobenen Klasse. Diese Gräber sind wie kleine Apartments oder Wohnungen gestaltet. Einige haben Stromanschluß. Das ist nicht unbedingt wichtig für die Toten, aber für die Lebenden, wenn diese einmal im Jahr zu Allerseelen zu Besuch kommen. Da kann man dann bei den Toten sitzen, Kaffee und Rhum trinken, TV schauen oder Kartenspielen und sogar Essen zubereiten. Ein Tag im trauten Kreise der Familie.

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Eine kleiner privat geführter Friedhof ist angeschlossen. Hier gibt es eine Wand für die “Schubladen”-Beerdigung und ein paar komfortable kleinen Häuser. Das stört aber niemanden daran Kühe und Ziegen hier grasen zu lassen.

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Nun hinein in das großflächige Gelände. Auch wenn es so etwas wie eine anfängliche Planung gegeben haben muss, denn man erkennt schmale Wege, auf denen später aber dann auch wegen Platzmangels wohl beerdigt wurde.

Ich war hier ganz alleine, dachte ich. Bis ich in einem der Gänge einen alten Mann sah, der gebückt das Laub zusammenfegte. Ich war der festen Überzeugung, er habe mich nicht gesehen, denn er reagierte auf mein Vorbeigehen von dem Bruchteil einer Sekunde nicht. Später mehr dazu.

Um eine Ecke herum nun der absolute Friedhofshammer.

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Ich weiß nicht , wie man die Bilder beschreiben soll. OK, es waren keine Grabräuber. Ich denke, da mehr an Umbettungen. Aber muss man das so pietätlos liegen lassen. Eine Beleidigung für die Zurückgebliebenen in den Gräbern, wie für die noch lebenden Angehörigen.

Manchmal ist die philippinische Mentalität schwer zu durchschauen.

Gleich daneben gibt es wieder ein paar schöne Gräber.

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I
ch ging dann den Weg nicht wieder zurück, sondern an den Rand des Friedhofs, wo ich auf einem schmalen Pfad an einer Hütte gelangte und folgte diesem wieder zur Straße.

Ich hatte es mir schon gedacht, es hatte meinem Frauchen im Auto zu lange gedauert und sie hatte sich auf den Weg gemacht mich zu suchen. Sie hatte schon die schlimmsten Vorstellungen von Drogenabhängigen die mich überfallen hätten und ich würde Blut überströmt da irgendwo liegen.

Sie traf auch auf den Friedhofsgärtner und fragte ihn, ob er einen “americano” gesehen hätte. Zu meinem Erstauen hatte er, aber ich wäre nicht wieder zurückgekommen.

Der alte Mann hatte sich so im Griff, mit keiner Bewegung oder einem Augenaufschlag erkennen zu geben, dass er mich gesehen hatte. Ich hatte darauf verzichtet, stehen zu bleiben und einen Schritt zurück zu gehen um ihn zu grüßen.

Hehehe, man wird auf Schritt und Tritt beobachtet.

Wer an einer Kulisse für einen Horrorfilm denkt, dem zeige ich gerne diesen Friedhof.