Ein Ritual für Geister der Tinuy-an Wasserfälle

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Umgeben von Felsen, Bäumen und das herunterrauschende Wasser der Tinuy-an Wasserfälle, hält ein baylan, ein spiritueller Anführer, am frühen Morgen ein Ritual mit dem Namen Diwatahan ab. Es wird jährlich am 20. September zu Ehren der Geister des Waldes am Wasserefall abgehalten, in der Nähe der Stadt Bislig in der Provinz Surigao del Sur.

“Wir sehen sie nicht, aber sie sehen uns”, sagte der bescheidene Manobo. Klein, braunhäutig mit Sonnenbrille und einem dunklen Poloshirt sagt Jose, dass er oben am Wasserfall lebe. Dort wo der Urwald noch dicht ist. Nein, viel weiter und höher antwortete er mit einem Lächeln.

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“Wir Manobos machen gerne freunde, weil Freunde sich gegenseitig helfen und respektieren”, sagte Jose. Er ist stolz und überzeugt von seinem Land, welches als Stammesland anerkannt worden ist. “Wir haben seit urgedenken dafür gekämpft.”

Während wir miteinander sprachen, landete ein junger kalaw (Nashornvogel) in der Krone eines Baumes an dem wir standen. Das Lieblingstier eines datu (Stammesführer), glitt der Vogel auf den Arm eines jungen Mannes und stahl den anderen die Schau. Es wird geglaubt, dass die Anwesenheit oder das zu Gesicht bekommen eines kalaw Glück bringt.

Der Nashornvogel ist einer der wenigen Vogelarten, zu dem es professionale Vogelbeobachter aus dem In- und Ausland zieht.

“Man sieht sie am frühen Morgen, wenn sie in Gruppen auftreten”, sagte Jose.

Auf die Frage, ob Jose die Geister schon mal gesehen habe, antworte dieser mit Nein, nicht ein einziges Mal, aber ich habe sie singen gehört. Noch letzte Nacht habe er eine diwata (Elfe) singen gehört.
Frei übersetzt nach einer Veröffentlichung von Ramon Jorge B. Sarabosingon am 23. Sept. 2015 in MindaNews