PHILIPPINEN REISEN BLOG - Chinesischer Stoffhandel mit Supermarkt und Großhandel Foto: Sir Dieter Sokoll KRPHILIPPINEN REISEN BLOG - Chinesischer Stoffhandel mit Supermarkt und Großhandel Foto: Sir Dieter Sokoll KR

Chinesisches Stoffgeschäft mit Supermarkt und Grosshandel

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Diese kleine Fotoreportage entstand spontan beim Einkaufen in einem der Geschäfte von Filipinos mit chinesischer Herkunft. Ich habe nicht unbedingt versucht heimlich zu fotografieren aber ich habe versucht, es so unauffällig wie möglich zu tun und absichtlich auf Blitzlicht verzichtet um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Ich bitte die Bildqualität zu entschuldigen.

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Foto: Sir Dieter Sokoll KR

 

Wir mussten für einen kleinen Sari-sari Store einkaufen und taten dies in einem der Geschäfte wo die Preise niedriger sind als in den bekannten Supermärkten, dafür aber alles eng und ohne Klimaanlage.

Wie man sieht, wird hier an den Kassen mit Registrierkassen gearbeitet. Beim genaueren hinsehen wird man feststellen, dass auf einigen Kassen automatisch ein Datum aus dem letzten Jahrzehnt aufgedruckt wird. Das bedeutet, wenn es keiner kontrolliert, wird der Kontrollstreifen später vernichtet und die Ware wurde gar nicht verkauft. Damit entfällt die Abführung der Mehrwertsteuer die aufgeschlagen worden ist und erhöht den Profit des Geschäftes. Da aber keine Unterlagen über den Verkauf der Ware dann mehr existieren entfallen auch Einkommensteuern für den Profit.

Die Chefin ist als Erste im Laden, auch wenn sie heute noch nicht ganz mit der Morgentoilette fertiggeworden ist und die Lockenwickler noch im Haar hat, so wird sie doch auf ihrem erhöhten Platz sitzen und ihre Mitarbeiter im Auge behalten, auch wenn es nicht so denn Anschein hat.

Von hier kann sie die Kassen des Supermarktes und den gesamten angeschlossenen Stoffladen überwachen. Ich brauchte noch Stoffbahnen für Bettbezüge und -laken. Das war gar nicht so einfach zu erklären. Am Ende hatten wir uns dann auf die Zahlen in Yards und Inches geeinigt. Diesen wurden einen kleinen Schnippsel Papier geschrieben und der Preis mit dem Taschenrechner ausgerechnet. Das habe ich aber nachgerechnet. Dann ging der Schnippsel mit dem Geld zur Chefin. Vorher wurde noch gefragt ob man eine Quittung brauche, wenn nicht, dann wird der Schnippsel als “Quittung” abgestempelt – und schon wurde wieder nichts offiziell und an den Büchern vorbei verkauft.

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Klar das man bei den kleinen Umsatzzahlen den vielen Angestellten, man hat ja so Mitleid mit ihnen und stellt sie ein, obwohl man gar nicht soviel Personal brauchen kann, nur kleine Löhne zahlen kann.

Nun wusste ich zwar, dass wir für den kleinen Sari-sari Store auch noch grössere Mengen an einfachen Schlappen einkaufen wollten. Ich wusste aber nicht wo das geschehen sollte.

Zielstrebig ging es auf die Tür zu, rechts neben der Chefin an dem weissen Regal, die eigentlich sehr unauffällig war. Wir machten die Tür auf, gingen hindurch und von einem Schlag auf den anderen, war ich in einer anderen Welt.

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Wir befanden uns in dem Aufenthaltsraum des Personals, der auch gleichzeitig als “Show-Room” für die Schlappen herhalten musste. Einige Schritte weiter befanden wir uns im sogenannten Grosshandel. Hier gab es alles karton-, kisten-, sack- oder bündelweise. Hier ging es recht lebhaft zu. Bedienungspersonal schrieb die Bestellungen eines jeden Kunden auf die Rückseite von Zigarrettenschachtelkarton mit Menge, Artikel, Einzelpreis, später wurden dann die Gesamtpreise und der Totalpreis mit dem Taschenrechner errechnet. Eine weitere Kontrollperson überprüfte die Übereinstimmigkeit der geholten Waren mit dem handgeschriebenen Zettel. Als alles abgehakt und für in Ordnung befunden war wurde der Zettel mit dem Geld zur “Kasse” gebracht. Auch hier gab es keine Registrierkasse sondern eine grössere Geldkassette. Der Zettel wurde abgestempelt und erhielt eine Signatur und die Anzahl der Stücke und damit durfte man dann am Wachmann vorbei und erledigt war der Einkauf.

Das ganze Geschäft erstreckte sich durch den gesamten Häuserblock, von der Eingangsseite mit dem Haupteingang bis zur nächsten Strasse wo sich der Lieferanteneingang befand. Angeliefert wurde auch meist mit handgeschriebenen Schmierzetteln.

Diese Prozedur kann man nun auf die vielen Geschäfte innerhalb des gesamten Landes multiplizieren.

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Durch zugestellte Gänge, mit nackten Glühlampen notdürfig beleuchtet, ging es noch tiefer in dieLagerhalle und sogar in ein oberes Stockwerk. Auch hier ein geschäftiges hin- und herlaufen von jungen Arbeitern, meist mit Kartons auf dem Rücken oder Säcken auf dem Kopf, immer im Auge von irgendwelchen Kontrollpersonen, die zum Beispiel bei der Ankunft von Ware, Strichlisten führten.