Die Tour begann in der Stadt Cauayan, in der Provinz Isabela, mit einem 23-minütigen Flug nach Palanan. Das Flugzeug war ene 7-sitzige einmotorige Maschine. Wir flogen tief über die urwaldbedeckte Sierra Madre. Von Palanan ging es dann später weiter mit einer Banca nach Divilacan und von dort über Land nach Maconacon. Von hier konnten wir zurück mit einem Flug der Cyclone Air nach Cauayan fliegen. Es gibt immer noch keine Strasse die nach Palanan führt oder weiter nach Divilacan und Maconacon.
Der Ort Palanan hat rund 16.000 Einwohner und kann mit dem Boot aus der Provinz Aurora in 7 Stunden oder auf dem Fußweg von San Marianao in 3 Tagen oder mit dem Kleinflugzeug von Cauayan oder Tuguegarao erreicht werden. Es gibt keine Hotels oder Restaurants. Übernachtet wird bei Gastfamilien, welche durch den Touristikbeamten der Gemeinde arrangiert werden können.
Der Ort befindet sich einige Kilometer landeinwärts am Pinacanauan Fluss. Das Meer kann mit dem Boot in etwas 30 Minuten erreicht werden. Das Dorf ist bekannt wegen seiner Geschichte. Hier suchte Emilio Aguinaldo Zuflucht Ende 1899 und blieb hier bis zu seiner Gefangennahme im März 1901. Palanan ist eine alte Gemeinde und wurde von den Spaniern in 1609 gegründet. Die Menschen sprechen Paranan, das ist eine Mischung aus Ibanag, Spanisch, Tagalog und der einheimischen Sprache der Dumagat.
Das Denkmal für Aguinaldo, der Aguinaldo Shrine trägt eine Büste von Aguinaldo und die historische Plakette wo einst das Haus von Aguinaldo stand. Aguinaldo wurde am 23. März 1901 durch den amerikanischen General Funston festgenommen, der von Casiguran mit Macabebe Spähern zu Fuss nach Palanan ging und dabei so tat, als wenn er einen hohen amerikanischen Gefangenen zu Aguinaldo bringen wollte.
Die Fahrt mit der Banca von Palanan nach Divilacan dauert rund 2 Stunden. Ein Halt an der Estagno Insel auf dem Weg ist ein Muss. Die Insel ist besser als “Honeymoon Island” bekannt und hat einen der schönsten Strände in den Philippinen. Die Insel und der Strand sind absolut unerschlossen. Der Sand ist pur weiß und langsam abfallend in kristallklares Wasser. Ein absolutes Paradies für Naturliebhaber.
In der Gemeinde Divilacan wohnen rund 4.600 freundliche Menschen, die Tagalog sprechen. Wie schon in Palanan gibt es auch hier keine Hotels oder Restaurants. Die Unterkunft wird wieder bei Gastfamilien arrangiert. Das kann dann auch schon mal die Frau des Bürgermeisters sein. Besucher erhalten einen Führer, der alles erklärt und zeigt. Das Haupttransportmittel in dieser Gegend ist das dreirädrige “kuliglig” und eine Weiterentwicklung der Fahrzeuge in den Reisfeldern von Zentralluzon.
Divilacan ist die Heimat des Krokodilschutzgebietes im Dicatian See. Im Juli 2009 wurden hier 50 in der Gefangenschaft gezüchtete Philippinen Krokodil Crocodylus mindorensis freigelassen. Die Art ist kritisch gefährdet und es soll nur noch rund 100 Krokodile dieser Art in der freien Wildbahn geben. Sie sind nicht einfach zu sehen und Besucher sollten schon über Nacht am See bleiben, um die Chance zu haben, sie dennoch zu sehen. Eine Paddeltour über den See ist nichts für die ängstliche Natur.
Maconacon ist das nächste Dorf in Richtung Norden und hier wohnen rund 4.000 Ilocano sprechende Einwohner. Die Fahrt von Divilacan nach Maconacon dauert etwa 30 Minuten über Land. Der Ort wurde im Oktober 2010 von Taifun Juan mit Windgeschwindigkeiten von 305 km/h völlig zerstört. So gut wie alle Gebäude wurden dem Erdboden gleichgemacht, viele Bäume entwurzelt oder entlaubt, was man heute noch sehen kann. Es gibt ein Gästehaus in Maconacon mit Schlafsälen, einen kleinen Markt und ein paar Restaurants. Elektrizität gibt es nur in den Abendstunden.
