Am nächsten Morgen ist der Platz gegenüber sauber gefegt und von den Bettlern nichts mehr zu sehen. Wir wollen unser Frühstück bei der alten Frau am Markt einnehmen. Hier haben wir schon einige Male auf unserem Weg nach Davao Rast gemacht und eingehalten. Kaffee-Stick und Creamer werden besorgt oder habe ich in der Tasche bei mir, da ich den 3-in-1 Kaffee gar nicht leiden kann. Brötchen und hartgekochte Eier für mich, etwas aus den Töpfen für meine Frau.
Danach wollen wir einen Marktgang machen.

Foto: Sir Dieter Sokoll KR
Da sitzen drei Bettler und die Geschichte dazu geht so:
Ich esse meine hartgekochten Eier mit Lust als mir der Junge seine bettelnde Hand unter die Nase hält. Kopfgeschüttelt mit vollem Mund, es gäbe nichts. Der holt Verstärkung in Form des Mannes mit der roten Kappe. Dem Mann fehlen beide Hände. (Meine Vermutung, es ist ein ehemaliger Dynamit-Fischer der nicht rechtzeitig losgelassen und dabei noch mit beiden Händen festgehalten hat.) Nein, ich habe kein Mitleid mit den Menschen. Das habe ich mir bei dieser Sorte von Menschen schon lange abgewöhnt.
Nun kommt auch noch der junge Mann ohne irgendein Handikap dazu und macht bettelnde Bewegungen mit der Hand zum Mund. Na nun gibt es erst Recht nichts. Sie hocken sich draußen aufs Geländer und schauen dem TV zu.
Nach einer Weile geht der junge Mann an die Töpfe und schaut herein... und bestellt. Dann setzen sich alle an den Tisch. Fürsorglich führt der junge Mann die Schüssel mit Suppe an den Mund des Mannes ohne Finger. Es rührt schon. Zwischendurch macht der Mann ohne Hände immer wieder bettelnde Bewegungen, wie einstudiert.
Am Ende steht der junge Mann auf und bezahlt das Essen und sie gehen.
Wir zahlen dann auch. Im Gespräch sagt die alte Frau, schön das wir immer wieder mal vorbeikommen. Ja, ihre Tochter habe schon mit ihr geschimpft, sie soll den kleinen Laden im Markt aufgegeben, sie sei zu alt. Sie wolle aber nicht zu Hause sitzen. Hier treffe sie Menschen, hier habe sie etwas sinnvolles zu tun. Sie hat sich durchgesetzt und macht weiter. In der Mittagszeit kommt eine Enkelin ihr helfen.

Foto: Sir Dieter Sokoll KR

Foto: Sir Dieter Sokoll KR
Wir sind gestärkt und bereit den Tag auf uns zurollen zu lassen. Der beginnt nun mit einem Rundgang über den Markt von Malaybalay. Ich habe dabei so viele schöne Bilder machen können, dass es bald dafür noch einen extra Fotobericht (Fotogallerie) von dem wirklich lebhaften Markt in der Stadt Malaybalay in Bukidnon geben wird.
Die ersten Menschen sitzen schon wieder in den Jeepneys um ins Umland zurückzufahren. Viele haben in der Nacht frische landwirtschaftliche Produkte zum Markt gebracht.

Foto: Sir Dieter Sokoll KR

Foto: Sir Dieter Sokoll KR
An zwei offenen Feuern frittiert dieser Mann schon Bananen und Süßkartoffeln. Gleich daneben gibt der Kokosnusshändler seinen Nüssen ein hübsches Aussehen. Die dabei entstehenden Abfälle sind in Säcken abgefüllt. Warum werde ich in Kürze erfahren. Dies ist ein sauberer Markt.
Nicht nur der Markt ist sauber, die ganze Stadt Malaybalay ist sauber und vor allen Dingen haben die Menschen auch eine Disziplin. Das liegt einzig und allein am Bürgermeister der Stadt.
Auf der Hauptstrasse gibt es sehr viele Fußgängerüberwege und es wird darauf geachtet, dass diese auch benutzt werden.

Foto: Sir Dieter Sokoll KR

Foto: Sir Dieter Sokoll KR
Frische Ware liegt auf den Markttischen. Sweet Mais und anderes Gemüse wird feilgeboten. An einem anderen Tisch liegt dieser voll mit Kalamansi, den kleinen, sauleckeren Zitrusfrüchten, die ein hervorragendes Heiß- oder Kaltgetränk ergeben.
Meine Frau beginnt einzukaufen und ich schleiche mich etwas davon um zu fotgrafieren, denn am Ende werde ich die Einkäufe wohl schleppen müssen.
Ah, doch nicht, sie läßt sie an einem der Tische zurück und wird werden später nochmals mit dem Auto den Markt umrunden und die Einkäufe abholen. Danke

Foto: Sir Dieter Sokoll KR

Foto: Sir Dieter Sokoll KR
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