Nach einer Weile ging es dann in teilweise schönen Serpentinen wieder bergab bis zur Malitbog Brücke. Auch diese Brücke ist neugebaut worden. Von der alten stehen nur noch die Pfeiler daneben. Die Straßen sind hier auf dem Gebiet der Provinz Bukidnon in einem sehr guten Zustand.
Neben der Brücke, unten am Fluss hatte eine Kokosplantagenbesitzer die Idee, seine Kokospalmen mit jeweils einer Reihe Falcata-Bäumen dazwischen anzupflanzen, um so aus dem Land mehr Profit zu ziehen. Ich finde es eine sehr gute Lösung.
Wir kommen zum ersten Mal in den Ort Malitbog. Es ist ein kleiner Ort mit weniger als 20.000 Einwohnern. Davon wohnen auch noch viele verstreut auf kleinen Höfen und in Sitios (Weiler) in der Umgebung.
Wir haben angehalten um ein paar Informationen zu erhalten, wohin die Straße weiter aus dem Ort herausführt. Die Frau vom Store sagt, die Straße führt in etwa 7 Kilometern zum Barangay Sant Luis. Die Straße wäre gut. Wir könnten auch noch weiter fahren, wenn unser Tank voll sei. Das hörte sich vielvesprechend an.
In der Zwischenzeit hatte ich mir das imposante 'Kulturzentrum' einse größenwahnsinnig gewordenen Bürgermeisters angeschaut und fotografiert.
Die Frau vom Store sagte, das Kulturzentrum sei noch nicht fertig, man arbeite bereits seit 12 Jahren an dem Gebäude. Weiter meinte sie, der Bürgermeister sei sehr talentiert. Ich habe dann nicht mehr gefragt, in welcher Beziehung er so talentiert sei.
Wir wollen also in jedem Falle bis zum Barangay Sant Luis, tiefer in die Berge. Die Aussichten und Panoramablicke werden immer besser. Ich entdecke einen kleinen See. Ich glaube, es führt kein befahrbarer Weg dort hin, sondern nur ein Fussweg.
Wir kommen nach Sant Luis. Ein kleines Dorf. Am Straßenrand stampft ein Junge mit einem Mörser Reis in einem ausgehöhlten Baumstamm. Meine Frau erinnert sich, in ihrer Kindheit das auch so gemacht zu haben und will es auch einmal probieren. Sie fragt nach einem zweiten Mörser, so dass man abwechselnd im Takt arbeiten kann. Leider haben sie keinen.
Der Mann ist schon weggegangen. Die Frau schaut von Weitem zu und ist wohl der Meinung: Oh je, Stadtmenschen, hoffentlich schüttet sie mir nicht den ganzen Reis in den Dreck. Meiner Frau hat das Spaß gemacht.
Ein Stückchen weiter, an der Einfahrt zum Dorf steht ein Wartehäuschen. Dort sitzen einigeFrauen. Wir fragen von wo man hier weiter fahren kann, denn ein Weg führt ins Dorf und ein weiterer rechts daran vorbei.
Was ich dann zu hören bekomme haut mich um. Wir könnten weiter fahren durchs Dorf und könnten sogar zu immer weiteren kleinen Siedlungen fahren bis wir in der Provinz Misamis Oriental in der Ortschaft Claveria herauskommen. Also gibt es einen zweiten Weg hierher. Nun traue ich unserer Tankfüllung nicht. Darauf sind wir nicht eingestellt.
Was sie dann erzählt, haut mich gleich nochmal um. Wir könnten auch die Straße rechts am Dorf vorbei weiterfahren bis zu einem Touristenprojekt des Bürgermeisters und zu einem See und wunderbarem Ausblick auf die Berge. Wie weit es bis dorthin wäre. Sie meint, etwa 7 Kilometer. Das werden wir machen.
Wir sind gerade mal einen Kilometer gefahren, da weiß ich schon nicht mehr weiter. Geradeaus die nicht befestigte Straße oder der zementierten Straße folgen. Ich bin schon einmal auf so eine zementierte Straße woanders hereingefallen. Die führte zu einer kleinen Siedlung und hier ist es genau so. Schließlich kommt jemand von einem Haus, der uns das sagt. Von einem See, zu dem wir wollen, weiß der allerdings nichts.
