Bei den Bauern in Balingasag – 12

 

 

 

Schwiegermutter hat Mittagessen gekocht in der Zeit wo wir in den Feldern waren. Zum Reis gibt es auch noch gekochte Süßkartoffeln und Bananen. Kleine gebratenen Trockenfische stehen neben dem im Wok bereiteten Stringbeans. Vorsichtshalber hatte man für mich noch ein Stück gebratenes Fischfilet vom Vortag aufgehoben. Frauchen scheint ermüdet zu sein und träumt schon beim Essen vor sich hin.

Wer sich nun die ganze Zeit gefragt haben mag, warum ich diesen Fotoreisebericht auch noch „Dort wo man warme Limonade trinkt“ genannt habe, bekommt nun seine Antwort. Aus dem Store von nebenan mit Stromanschluss und Kühlschrank, gibt es eine warme Cola zum Essen. Aber hier machte es mir gar nichts aus.

 

 

Währenddessen war Schwiegervater schon wieder fleißig draußen und bereite für uns die Maiskolben zum Mitnehmen vor.

Wir saßen alle noch etwas auf der Veranda und ich hatte sogar noch Zeit für ein Mittagsnickerchen von etwa zwei Stunden.

Der Korb mit den Marangfrüchten sollte heute auch noch voll werden. Der Besitzer wollte damit am nächsten Tag um fünf Uhr in der Früh mit einem herunterfahrenden Lastkraftwagen mitfahren. Unsere Kinder wollten diese Fahrgelegenheit auch nutzen. Solche Fahrten sind nicht für frei, auch die werden bezahlt.

 

 

 

Während wir auf ein Habal-Habal-Motorrad warten um heute noch nach unten zu kommen, spielen die Kinder ein Kinderspiel und die Erwachsenen unterhalten sich über den Maisanbau.

 

 

Wir bekommen unser Habal-Habal. Bilder von der Fahrt nach unten gibt es leider nicht. Es hatte sich zugezogen und wir waren sicher, wir würden nass werden. Die Kamera war in der Plastiktüte mit dem Laptop, den wir nicht im Auto hatten lassen wollen, besser aufgehoben.

Unterwegs sammelte unser Fahrer noch einen angetrunkenen Opa mit Enkelin auf. Opa kam auf den Sitz über den Tank und die Kleine hinter mir auf den Sitz. Opa wusste genau so gut wie die kleine Enkelin wie das Habal-Habal fahren geht. Opa unterhielt sich während der Fahrt lustig mit dem Fahrer, während die Enkelin genau wusste, an welcher Stelle sie sich an mich mit Händen und Beinen festklammern musste. Nachdem wir die Beiden abgeladen hatten, begann kurz darauf das schlimmste Stück der Strecke.

Und genau hier begann es in Strömen zu regnen. Der Fahrer fragte ob er anhalten soll und wir uns unterstellen möchten. Wir waren eh bereits völlig durchnäßt und ich froh, dass die Kamera im Plastikbeutel war. Nein, wenn es ihm nichts ausmache und er in dem Bach, der aus der Straße geworden war, fahren könnte, dann wollten wir nach unten. Ich soll auf dem ganzen Stück nur noch irre gelacht haben.

Er und wir haben es geschafft. Durchnässt gibt es mit jedem von uns ein Erinnerungsfoto.

Wir können uns in dem Haus vor unserem Multicab trockene Sachen, die in einer Tasche im Auto auf uns warten, umziehen. Das Haus ist offen, das Licht brennt aber es ist niemand da.

Wir fahren bei leichtem Regen nach Hause.

Was ein Tag. Den werde ich so schnell nicht vergessen.

 

 

 

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