Umzug mit dem Jeepney von Davao nach CDO – 06

 

 

 

Nach einigem Hin und Her treffen wir in dem Ortsteil auf Manfred. Er war der Meinung, uns an der Hauptstraße mit dem Sikad aufsammeln zu müssen. Mit seiner Einstellung sind wir alle anderen doof und nur er hat den Überblick. Deshalb war er der Meinung, wir würden den Weg zum Eingang zu seiner Subdivision nicht finden. Wir waren auf dem richtigen Weg, nur auf der zweiten Möglichkeit, um dort hinzugelangen, weil ausnahmsweise sogar an der Hauptstrasse die Subdivision beschildert war, wovon aber Manfred nichts wußte. Meine mitreisenden Filipinos schämten sich zu fragen, ob das die richtige Straße ist und gaben vor, mal so zu tun und dabei die Reklameschilder am Straßenrand zu studieren.

Nun stehen wir vor dem von Manfred angemieteten Haus. Er selber hat es nicht fertiggebracht, die Hauswirtin anzurufen und Bescheid zu sagen, dass er auszieht. Den Hausschlüssel wollte er ihr von Manila aus zusenden. Einfach nur armselig.

Wir halten uns dann auch nicht lange mit der Vorrede auf und die Helfer beginnen mit dem Beladen des Jeepneys.

 

 

Ich halte mich bei der „Organisation“ ganz heraus, bloß dem Manfred juckt es in den Fingern, denn nach deutscher Ordnung, muss das anders gemacht werden. Mir ist das egal, sollen die Jungs es doch durch probieren und selber herausfinden und alles wieder ausladen und erneut verladen. Als der Fahrer dann irgendwann meinte, da geht nicht mehr rein und drauf, konnte man ihm das Gegenteil beweisen.

Für die Ladung auf dem Dach hatte er die Seile zuhause vergessen. Die Sachen, von denen er gesagt bekommen hatte, dass sie nicht nass werden dürfen, haben sie aufs Dach gepackt, um dann festzustellen dass sie auch keine Plane dabei haben.

Versteht ihr nun warum hier so mancher Ausländer, nicht nur Deutscher, einen Ausraster bekommt bei so viel angeborener Blödheit?

Nichtsdestrotz kommt dann jemand wie der Manfred in solch einem Land überhaupt nicht zurecht und er ist damit bei Weitem kein Einzelfall. Wer meint, es hier wie in Deutschland zu haben, der irrt. Wer sich nicht darauf einstellen kann, der wird hier nervlich vor die Hunde gehen. Euch kann ich nur raten, bleibt da wo ihr seid.

 

 

 

 

Ja ja, es hat lange gedauert und darüber ist es dunkel geworden. Wir haben noch in der Einfahrt gesessen und ein Bier getrunken. Dabei habe hat mir dann Manfred noch erzählt, wie er überhaupt auf die Philippinen gekommen ist, wo er doch eigentlich viel lieber nach Amerika wollte. Das ist aber eine andere Geschichte und sie ist haarsträubend. Dann noch ein paar Stunden auf dünnen Matratzen etwas hingelegt und geschlafen.

Um 2 Uhr in der Früh war dann die Nacht endgültig um und wir wollten losfahren. Bevor wir Davao verlassen tanken wir an der nächsten offenen Tankstelle voll um wieder über die Berge bis nach Maramag zu kommen.

Vater und Tochter sitzen mit uns hinten im Jeepney und der Fahrer und sein Conductor vorne. Irgendwie gefällt die Sitzposition dem Manfred nicht und wir verfrachten ihn mit seiner Tochter auf den Vordersitz. Das ist auch nicht ideal für ihn, denn er wird immer wieder daran denken und versuchen dem Fahrer ins Lenkrad zu fassen, weil der ja zu doof ist um Autozufahren. Er kann sich dann doch beherrschen.

 

 

 

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