Unterwegs auf der N955 – 04

 

 

 

 

Die Landschaft erinnert mich etwas an die Alpen. Aber Wellblech und Nipadach passen dann doch nicht.

Vor uns haben wir wieder einen dieser alten, verkohlten Baumstümpfe am Strassenrand.

 

 

Wir können weit über das Tal blicken. Dorthin woher wir gekommen sind. Bis nach Mat-i. Wir sehen jetzt den anderen Rand des Tales.

 

 

Ausser viel grün ist auf diesem Bild nicht zu sehen. Allerdings erzählt es eine kleine Geschichte.

 

 

Dort wo noch der Hund und die volle Plastikflasche mit Wasser zu sehen sind, dort kamen ein kleiner Junge und ein kleines Mädchen aus dem Weg heraus. Ich hatte angehalten um sie zu fotografieren. Als sie unser schwarzes Auto anhalten und mich aussteigen sahen, liessen sie alles stehen und liegen und rannten den Weg zurück wohl um sich zu verstecken.

Ich kann nur vermuten was ihre Angst ausgelöst hat. Vielleicht gehen wieder Geschichten und Gerüchte in der Gegend um, dass hier Kinderfänger unterwegs sind, um Kinder einzufangen, sie zu töten und ihre Organe zu verkaufen. Ich wollte in keinem Falle, dass ich plötzlich von aufgebrachten und Macheten schwingenden Dorfbewohnern konfrontiert wurde und bin ihnen nicht gefolgt. Es wäre so wie so sinnlos gewesen. Ich hätte sie nur weiter in den Wald getrieben in ihrer Angst. Unbewusst habe ich vielleicht diesem Gerücht neuen Aufschwung verliehen. Was sie wohl zu Hause erzählt haben mögen?

 

 

Ein Schild: BUILDING ON COMMUNITY-BASED CONSERVATION OF INDIGENOUS TREES (AUFBAUENDER UND GEMEINSCHAFTLICHER ERHALT DER EINHEIMISCHEN BÄUME): RAINFORESTSTATION AT CABULIG AND BALATUKAN FOREST MARGIN.

Mit Hilfe der einheimischen Stämme, hier der Higaonon von Man-Ibay, Aposkanoy in Claveria in der Provinz Misamis Oriental auf der Insel Mindanao und einigen Nichtregierungsgruppen sollen Waldzonen entstehen und gepflegt werden mit einheimischen Bäumen und die Wiederaufforstung nicht in schnellwachsendem Bretterwald ausarten. Die Flächen der einzelnen Gemeinden die sich an dieser Aktion beteiligen sind oft klein, oft nur ein paar tausend Quadratmeter oder vielleicht 1 bis 4 Hektar gross.

 

 

Wegweiser sind an philippinischen Strassen selten. Wenn dann gibt es öfters ein Schild, dass den Weg zu den einzelnen Schulen mit Kilometerangaben anzeigt.

 

 

Dies ist nun die Einfahrt in das Tal in welches wir vor ein paar Stunden, bevor wir nach Mat-i kamen, geschaut hatten. Es sind alles nur Grundschulen. Wenn die Kinder älter werden müssen sie nach Mat-i, in die Hauptschule.

Die am weitesten entfernte Schule liegt etwa 14 Kilometer entfernt in diesem Hochtal. Dort ist die Strasse zu Ende und es besteht keine Möglichkeit zur Küste herunter zu kommen. Wahrscheinlich gibt es schweisstreibende Fusswege.

Wenn wir hier nicht nach dem Weg gefragt hätten, hätte ich mich für die bessere Strasse entschieden und wir wären in dieses Tal hinein gefahren. Das machen wir ein anders Mal.

 

 

Hier an der Wegegabelung stehen einige Häuser und es gibt ein Wartehäuschen wo die Kinder sich unterstellen können beim Regen.

Eine öffentliche Wasserstelle gibt es auch.

Dort ist ein junges Mädchen bei der Wäsche. Ich möchte sie fotografieren. Sie ist aber scheu und schaut nicht auf.

Auf der gegenüberliegenden Seite, vor einem Haus, waschen ältere Frauen auch Wäsche.

Sie machen sich einen Spass daraus, dem Mädchen etwas zuzurufen was ich nicht verstehe und lachen dann.

 

 

 

Wir fahren weiter und kommen nach einigen Kilometern was aussieht wie ein grosser landwirtschaftlicher Hof. An der Strasse steht ein Findling  mit dem Namen des Platzes.

Die DOALNARA FARM. Ein weiteres Schild sagt aus, dass es sich genauer gesagt um die DOALNARA RESTORATION SOCIETY handelt, einer Kooperative, einer Ökofarm.

Diese Gemeinschaft wird auch Elijah Kirche genannt, eine koreanisch-ethablierte, unabhängige, pro-Umwelt, christliche Kommune von etwa 200 Familien.

Einige nennen die Gemeinschaft eine Kultgemeinschaft in Barangay Aposkahoy von Claveria und sind oft das Gesprach unter den Einheimischen. In den letzten Jahren hat es Streitigkeiten gegeben, wegen ihrer eigenartigen Lebensweise. Ansonsten Leben die Menschen hier mit den verschiedensten Religionen friedlich und harmonisch zusammen.

 

 

Bei der Weiterfahrt stossen wir auf einen Lagerplatz mit Baumstämmen. Hier ist eine Ehepaar mit einer kleinen Tochter dabei, Feuerholz in grossem Stil zu machen.

Dem Mann stehen wohl eine Kettensäge und ein Wasserbüffel zur Verfügung um solch grosse Bäume zu schlagen und sie dann durch einen Bach diese Uferböschung hoch zu transportieren.

Dort werden die Stämme auf länge gesägt, dann gespalten und getrocknet. Die Frau bündelt die einzelnen Scheite zu verkaufsgerechten Bündeln zusammen.

Sie werden eine Menge Feuerholz machen müssen bis es sich lohnen wird einen Lastkraftwagen zu bestellen, der das Feuerholz in die Stadt bringen wird.

 

 

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