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LEBENSGESCHICHTE

 



 

SUROY-SUROY’S GESCHICHTE VON 1976 BIS 2009

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Dieses Bild, aufgenommen von der Stelle wo ich heute wohne, von unserem Balkon in Richtung Osten blickend, zeigt es wie meine philippinsiche Lebensgeschichte verlaufen ist – Mal Gewitter mit Regen, danach einen Regenbogen und dann scheint wieder eine Weile die Sonne.

 

Wie kam ich dazu 1976 auf die Phils. zu fliegen?

 

Suroy-suroy das bin ich. Es ist mein alter Forenname, den ich heute noch oft nutze.

 

Die hier folgenden Seiten wurden vor langer Zeit einmal in verschiedenen Foren veröffentlicht und einige wenige meiner Leser kennen sie vielleicht.

Ich werde, wenn nichts dazwischen kommt, im Turnus von einer Woche, immer wieder eine neue Episode hier veröffentlichen, nachdem sie überarbeitet worden sind.

Leider habe ich keinerlei eigene Fotos zu meiner Lebensgeschichte und muss auf begleitenden Bilder von anderen zurückgreifen.

Ihr könnt euch erstmal auf 46 Folgen freuen.

 

Das Rathaus in Manila und eines der Ministerien der Nationalregierung

Die Philippinen im Jahre 1976

Die Philippinen befanden sich im Jahr 1976 unter der Herrschaft des Diktators Ferdinand Marcos. Um aufkeimenden Widerstand gegen ihn von Anfang an zu bekämpfen hatte er das Kriegsrecht über das Land verhängt. Es herrschte eine abendliche und nächtliche Ausgangssperre. Der Despot wurde von der kommunistischen NPA bedrängt und es kam immer wieder in allen Landesteilen und auch der Hauptstadt zu Zusammenstößen.

 

Der Eingang zum Fort San Pedro in der Stadt Cebu

 

Mit einer vielversprechenden Wirtschaft in den 1950er und 1960er Jahren, sah sich Marcos Ende der 60er Jahre und Anfangsjahren der 1970er einer wachsenden Studentenaktivität sowie steigenden Bürgerunruhen entgegen. Das veranlasste ihn dazu in 1972 das Kriegsrecht auszurufen.Nach turbulenten Jahren wurde der mittlerweile von vielen gehasste Diktator in einer unblutigen Revolution, der People Power Revolution von 1986, aus dem Land gejagt. Seit der Zeit ist das Land durch politische Instabilität und einer behinderten Wirtschaft gekennzeichnet. Mittlerweile hat sich das wirtschaftliche Wachstum zu einem der höchsten in ganz Asien steigern können.

Alles was ich in der Zeit an Informationen über das Land zusammentragen konnte, stammte aus Büchern der Universitätsbibliothek in Münster und das war wahrlich nicht viel.

 

Ok, dann will ich mal mit der Geschichte beginnen. Nach gescheiterter Ehe mit deutscher Frau, in einem grossen Haus alleingelassen mit dem Hund, musste nach der Zeit des Frustsaufens und dem trotzigen was-du-kannst-kann-ich-auch wieder eine Frau ins Haus. Da gebranntes Kind, sollte es diesmal keine Deutsche sein. Es gab aber noch keine chat rooms und web cams. Es gab kleine monatlich erscheinende Heftchen mit schwarzweiss Fotos von Brieffreundschaft und mehr suchenden Mädchen und Frauen aus aller Welt. Haha, da dauerte es schon mal einen Monat bis die Antwort auf einen Brief kam. Ich weiss nicht mehr nach dem wievielten Brief ich dann gefragt habe, ob sie sich vorstellen könne hier in DE zu leben. Die Antworten waren meistens ein eindeutiges ja. Am Ende blieben Cebu City und Mauritius übrig, wovon dann die Phils. siegten. Infos zu den Phils gab es aus einigen Büchern aus der Uni-Bibliothek. Viel mehr als Hauptstadt, Regierung, Einwohnerzahl, Bevölkerungsdichte und Exportgüter waren das nicht. Wenn ich heute darüber nachdenke, war das ganz schön blauäugig, mit minimalem Wissen über Land und Leute, mit den minimalsten englisch Kenntnissen, in ein fremdes Land zu fliegen, um eine Frau zu heiraten die man nie vorher gesehen hat. Nachdem mich alle für verrückt erkärt hatten, ausser meinen Eltern, die meinten, Junge du machst das schon, wurde ein Rückflugticket mit Egypt Air nach Manila und zurück für mich und ein Flug von Manila nach Frankfurt für meine zukünfige Ehefrau gebucht. Ich war vorher noch nie geflogen. War ganz schön aufregend die Tage vorher. Es war ein bemerkenswerter Flug von Frankfurt nach Kairo in einer Boing 707. Haha, ich erinnere mich, wir mir komisch wurde, als sich der Flieger schräg legte und der Horizont weg kippte. Später machte das Spass. Über dem Meer zwischen Jugoslawien und Italien benutzten uns einige fighters zu Übungszwecken und eine andere Maschine flog in fast gleicher Höhe so dicht mit uns in die gleiche Richtung, dass man Leute die winkten erkennen konnte. Aber da ich alleine war und mir keiner vorher etwas übers Fliegen erzählt hat (ich hätte ja auch fragen können), musste ich diese Erfahrungen alleine machen. In Kairo fand ich dann einen Mitflieger, der auch nach Manila flog, und nicht zum ersten Mal. Über die Zustände im Transit auf dem Flughafen von Kairo brauche ich wohl nichts zu sagen, das haben schon viele andere vor mir getan. Wir haben die ganze Nacht in der Halle zubebracht, Tee aus schmutzigen Tassen trinkend, nachdem wir das uns zugemutete Zimmer im airport Hotel abgelehnt hatten. An den Flug nach Manila mit Zwischenstop in Bangkok kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich glaube, Egypt Air fliegt heute noch dieselbe Route mit derselben Flugnummer bis Tokio und zurück. An den alten Int. Flughafen von Manila kann ich mich noch erinnern. Wir suchten uns ein Zimmer in der Nähe vom Flughafen auf der Domestic Airport Road. Ich musste ja am nächsten Tag weiter nach Cebu. Im Hotel kam ich dann das erstemal in Kontakt damit wie es dort abgeht. Hehe, ich hatte gerade eben erst mein Gepäck abgestellt und mich etwas frisch gemacht um in die lobby zu gehen und ging rüber zu meinem Mitflieger. War ich doch sehr erstaunt ihn im bett mit einem hübschen Mädchen vorzufinden. Worauf der Portier gleich dazu kam und mich fragte ob ich nicht auch eine Begleitung wünschte. Ich habe wohl die für ihn dämlichste Antwort gegeben: Nein Danke, ich fliege morgen nach Cebu um zu heiraten. Danach bin ich dann fluchtartig zurück in mein Zimmer. Aus dem Augenwinkel hatte ich eine Bewegung in der Nähe der Blumenvase ausgemacht. Es war etwas Grösseres und konnte fliegen. Ich konnte es nicht mehr sehen und traute mich aber auch nicht die Vase anzuheben. Habe dann die ganze Nacht im Bett sitzend und auf die Vase stierend verbracht. Erst in Cebu City sollte sich herausstellen, dass ich meine erste cockroach (Schabe?) gesehen hatte.

 



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