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Lebensgeschichte – 23

 



 

 

SUROY-SUROY’S GESCHICHTE VON 1976 BIS 2009

23

 

1981-1983 Hong kong – Korea – Japan

 

1. Das erstemal in Hongkong

 

Es ist nur ein kurzer Flug von Manila nach Hong Kong. Michael hat darauf bestanden, dass wir früh am Flughafen in Manila zum Einchecken waren und wir Plätze auf der rechten Seite bekommen ziemlich weit hinten, so dass wir ein gute Sicht bei der Landung auf Kai Tak International Airport haben. Weiter hat er mir nichts erzählt, nur dass es ein Spektakel werden wird, wenn wir von NW zur Landung auf Bahn 13 landen werden. Er ließ mich großzügigerweise am Fenster sitzen. Wir wurden aufgefordert uns zur Landung anzuschnallen. Man konnte schon gut große Containerschiffe auf dem Wasser sehen und viel Ohs and Ahs hören. Wir kamen immer tiefer und die Häuser immer dichter, so dicht, dass man in die Fenster schauen konnte und wir fast auf gleicher Höhe mit den Häusern waren. Durchs Fenster konnte ich die Landebahn im Hafenbecken sehen, aber wir flogen schon sehr niedrig und immer noch konnte ich die Landebahn sehen. Dann zwischen den Häusern, plötzlich legt sich das Flugzeug in ein steile Rechtslage. (Die Flieger fliegen auf einen Hügel zu, der durch rote und weisse Quadrate gekennzeichnet ist und deswegen ‚checkered Hill‘ heisst. Dort müssen sie in eine Schräglage von etwa 43° eine Rechtskurve fliegen und dabei schnell herunterkommen, um so weit wie möglich am Anfang der Landebahn aufzusetzen. Die Start- und Landebahn ist nur 3390 m lang. (siehe auch Flughafen Kai Tak) Wir sind gerade über die letzen Häuser und eine Strasse geflogen als der Pilot die Maschine aufsetzt. Wir sind gelandet auf Kai Tak in Hongkong. Und sogleich lerne ich noch eine Sache kennen, die unverwechselbar den Flughafen von Hongkong ausmacht. Ein bestialischer Gestank kommt aus der Lüftung. Hier werden ein Teil der Abwässer ins Hafenbecken eingeleitet. Der Spitzname des Flughafens ist nicht umsonst Kai Tak Heart Attack.

Für die Interessierten und weitere spektakuläre Kai Tak Landungen bitte in den Suchmaschinen oder bei YouTube suchen.

 

 

 

Ganz selten mal konnte man einen Start in diese Richtung erleben. So weit ich mich erinnern kann, hatte ich nur einmal das Glück (?). Es war ein Flug mit PAL, kurz vor Weihnachten. Ich hatte gesehen, was die Filipinos da alles eincheckten an Gepäck. Da gingen Fernseher und grosse Stereoanlagen massenweise aufs Band. Ein regenverhangener Tag. Die Wolkendecke sehr niedrig. Wir starten in Richtung checkered Hill und die Turbinen brüllen. Ich merke wie wir abheben, sehe aus dem Fenster, wir sind in der Luft. Kurz darauf ist nichts mehr zu sehen. Aber der Pilot muss bis zum checkered Hill und dann die Kurve nach links zwischen Häusern links und Bergen rechts im Steigflug nehmen. Ich merke wie wir durchsacken und habe das Gefühl wir gewinnen überhaupt nicht an Höhe. Ein Gefühl wie im Fahrstuhl, weil man nichts sieht und die Sinne jeden Bezugspunkt verloren haben. Da rast die Pumpe. Die Landung in Manila war dann ein Kinderspiel.

 

 

 

Nach endlosem Anstehen bei Immigration war ich nun endlich in der damaligen Kronkolonie angekommen. Es war einfach beruhigend in der Schlange zu stehen und zuzuschauen wie ein Taxi nach dem anderen vorgefahren kam, Leute einsteigen konnten ohne sich zu drängeln oder erstmal um den Preis zu feilschen. Alles ging schnell aber ohne Hektik von statten. Die Taxen alleine sind schon sehenswert. Es sind sechssitzige Datsun. Die Fahrt war nur kurz und ich hatte keine Zeit, mich an den Linksverkehr in Hong Kong zu gewöhnen. Wir kamen am Bahnhof vorbei und an vielen alten, für Hongkong typischen Häusern vorbei. Viele Leute waren geschäftig unterwegs. Aber das war noch gar nichts gegen das, was mich auf der Nathan Road in Kowloon erwartete. Das Taxi hielt in einer Seitenstrasse wegen dem Halteverbot und wir mussten noch einige Schritte bis zum Eingang des berühmt berüchtigten Chung King Mansion gehen. In den unteren 2 Etagen befinden sich kleine Läden, Geldwechsler und kleine Restaurants. Wir marschieren durch ein Gewühl von Menschen aller möglichen Hautfarben und Rassen tief in das Gebäude hinein, bis wir zum Aufzug E kommen. Es ist ein kleiner Aufzug für etwa 6 Personen gedacht. Wir wackeln bis in die 16. Etage. Dort hat eine alte Chinesin, alle die dort wohnen nennen sie Mama, eine Etagenwohnung mit 4 Zimmern, Küche und 2 Toiletten die auch als Badezimmer herhalten müssen. Ein Zimmer bewohnt Mama selber. Vollgestopft mit ihren Habseligkeiten. Alles ist sehr eng in Hongkong. Platz ist Luxus und teuer. Die anderen 3 Zimmer vermietet sie. Zwei davon haben Fenster in den Innenhof und eines ist ein Innenzimmer. Der Raum hinter der Eingangstür ist gleichzeitig das Wohnzimmer. Der Eingang ist durch eine stabile Wohnungstür und zusätzlich durch eine Gitter-Schiebetür gesichert. Wir bekommen sofort für beide Türen die Schlüssel ausgehändigt. Wir machen uns etwas frisch. Michael zeigt mir in der untersten Etage ein kleines philippinisches Restaurant mit nur 3 Tischen. Er will noch jemanden treffen und ich mache mich daran das Chung King Mansion zu erkunden und komme später auf ein SMB wieder zurück. Später kommt auch Michael wieder zurück und wir trinken noch einige wirklich eiskalte Dosen SM auf der Bürgersteigabsperrung sitzend auf der Nathan Road. Das sollte man einfach gesehen haben, wenn da, sobald es dämmerig wird die riesigen Leuchtreklamen angehen. Hongkong geht spät zu Bett, steht aber auch spät auf. Die meisten Geschäfte öffnen erst um 10 Uhr morgens. Wir gehen nicht allzu spät in unser Zimmer. Wir haben morgen einen anstrengenden Tag mit einem guten Laufpensum vor uns. Wir wollen Flugtickets kaufen und wir wollen für uns beide Ware einkaufen für unseren ersten gemeinsamen Flug nach Seoul.

 

 

 

Was haben wir vor? Es gibt günstige Excursion Flüge mit allen Fluggesellschaften die Seoul von Hongkong aus anfliegen. Das sind also Cathay Pacific, Korean Airlines, Thai die alle mehrere Flüge am Tag haben. Südkorea ist zu diesem Zeitpunkt ein geschlossenes Land. Viele Leute haben Geld und wollen am Luxus der Welt teilhaben. Den Luxus wollen wir ihnen bringen, teure Uhren, Kameras und Zubehör.

Am nächsten Morgen sind wir früh auf den Beinen. Es ist anständig frühstücken angesagt. Gleich um die Ecke ist das Holiday Inn Nathan Road mit einem deutschen Delikatessen Corner im Basement. Wow Mann, nach langer Zeit alle Arten von frischen Brötchen und Brotsorten und alle Arten an deutschem Aufschnitt und den Raum erfüllt der Duft von frisch gebrühtem Kaffee. Mmmmh! Dabei gibts die Tageszeitung. Mal schauen was die Reisebüros an Tickets anzubieten haben. Michael kennt drei bis fünf Reisebüros auf die Verlass ist. Als erstes muss erstmal etwas ansehliche Kleidung her. Ich bekomme einen Anzug von der Stange, ein paar Oberhemden mit passender Krawatte und ein paar neue Schuhe. Das Outfit ist fertig und ich bringe alles aufs Zimmer. Als nächstes geht es zum Reisebüro. Wir bekommen ein Ticket mit Korean Air von Hong Kong mit Zwischenlandung in Taipeh nach Seoul – Tokio – Seoul – Taipeh – Hongkong für ungefähr 300 US Dollar für den nächsten Tag. Also los jetzt und einkaufen. Michael zeigt mir die vertrauenswürdigen Geschäfte, dort wo er und auch andere die er kennt (etwas 15-20 Leute) einkaufen. Dort wo man nicht betrogen wird mit gebrauchten Geräten in Originalverpackung oder ähnlichen Tricks. Dort begrüsst man sich mit Handschlag und kennt sich beim Namen. Dort sagt man, wenn man etwas nicht vorrätig hat, wie lange es dauert. Nein, nicht Tage, in Minuten oder Stunden, aber fast immer heute. Auf sein anraten hin kaufe ich im Uhrengeschäft eine Rolex Herrenarmbanduhr (nein, diesmal noch nicht die goldene), 5 Damen– und 5 Herrenuhren von Gucci. Beim Fotohändler gibts noch eine kleine Leica und 2 Nikon Objektive. Ich bekomme auch noch eine ältere gebrauchte, aber funktionsfähige Kamera mit Film drin. Unten im Chung King Basement gibt es viele Kofferhändler und ich bekomme einen neuen Koffer, als Handgepäck habe ich meinen alten Samsonite, der macht gut was her. Am Abend werde ich dann ins Kofferpacken eingewiesen. Es muss alles so verpackt werden, dass der Zöllner beim Hineinfassen an den Sachen vorbeigeleitet wird. Wenn er ein Teil findet, dann ist meistens alles auspacken angesagt. Die gebrauchte Kamera wird so plaziert, dass der Zöllner sie sofort beim Aufmachen des Koffers sieht. Noch ein Taschenbuch dazu am besten über Korea wirkt besänftigend. So, die Koffer sind nach einiger Zeit gepackt. Auch hier macht die Übung irgendwann den Meister. Am nächsten Tag geht unser Flug nach Seoul. Von Hong Kong habe ich noch nicht viel gesehen, ausser den Flughafen, das Chung King Mansion, das Holiday Inn und einige Geschäfte.

 

 



 

 

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